Beitrag von Martin Veltum
Am Montagvormittag fand im Gewerbegebiet Oberzella das diesjährige Unternehmerfrühstück der Stadt Vacha statt.
Gemeinsam mit der Spedition & Umzüge Gebrüder Rost GmbH & Co. KG hatte die Stadt lokale Unternehmerinnen und Unternehmer eingeladen, um den offenen Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung weiter zu fördern.
Rund 25 Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft folgten der Einladung und nutzten die Gelegenheit, sich über wirtschaftspolitische Entwicklungen in Thüringen, aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven auszutauschen.
Als besonderer Gast war Martin Henkel, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, vor Ort.
In seinem Vortrag informierte Henkel über die aktuelle weltwirtschaftliche Lage und ordnete auf Grundlage von Zahlen, Daten und Fakten die Situation der heimischen Wirtschaft ein. Die Abschaltung der Atomkraftwerke bezeichnete er dabei als „großen Fehler“.
Eine bezahlbare und sichere Energieversorgung sei, so Henkel, „die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland“.
Zudem machte er deutlich, dass die Sorgen und Herausforderungen der Unternehmer mittlerweile in der Landespolitik angekommen seien: „Ich nehme wahr, dass die Anliegen der Wirtschaft ernst genommen werden. Wichtig ist, dass die Herausforderungen weiterhin offen angesprochen werden. Ich stehe für den direkten Austausch bereit und unterstütze den Dialog ausdrücklich.“
Henkel betonte außerdem, dass ein konsequenter Abbau von Bürokratie einer der entscheidenden Schlüssel für eine zukunftsfähige Wirtschaft sei.
Bürgermeister Martin Müller (CDU) zeigte sich erfreut über das große Interesse und die konstruktive Atmosphäre der Veranstaltung: „Der direkte Austausch mit den Unternehmen vor Ort ist für uns von unschätzbarem Wert. Nur im Gespräch können wir erfahren, wo der Schuh drückt und wie wir die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt weiter stärken können.“
Müller kündigte an, dass das Thema Grundsteuer aufgrund landesrechtlicher Vorgaben nochmals geprüft werden müsse. Ziel sei es, zusätzliche Belastungen für Unternehmen und Bürger weitestgehend zu vermeiden.
Positiv bewertete der Bürgermeister zudem den geplanten Glasfaserausbau der Telekom. Zusätzliche Wärmenetze seien nach aktueller Datenlage derzeit nicht vorgesehen.
Hinsichtlich des Neubaus der B62 informierte Müller, dass die Bauarbeiten nach derzeitigen Planungen im kommenden Frühjahr beginnen sollen.
Christoph Schuchert, Geschäftsführer der Gebrüder Rost GmbH & Co. KG, zog ein durchweg positives Fazit und unterstrich die Bedeutung regionaler Netzwerke: „Das Unternehmerfrühstück hat erneut gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch und regionale Vernetzung sind. Nur gemeinsam können wir die Region voranbringen.“
Gleichzeitig wies Schuchert auf die Herausforderungen in seiner Branche hin: „Die Wettbewerbsverzerrung innerhalb der Europäischen Union trifft auch die Logistikbranche in Deutschland hart. Von heimischen Unternehmen werden teilweise exorbitant hohe Standards gefordert, die andere EU-Länder in dieser Form gar nicht erfüllen müssen.“
Auch Frank Weih, Geschäftsführer der Elektrik Vacha GmbH, brachte sich engagiert in die Diskussion ein. Er forderte, Schlüssel- und Entscheidungsämter in Verwaltung und Politik konsequent nach Kompetenz zu besetzen.
Weih sprach gewohnt offen über Probleme und Herausforderungen, die viele Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region betreffen, und appellierte an die Politik, die Anliegen der Wirtschaft stärker in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Unternehmerfrühstück hat sich in Vacha in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil des lokalen Wirtschaftsdialogs etabliert.
Es bietet eine Plattform für gegenseitiges Verständnis, konstruktive Diskussionen und die Entwicklung gemeinsamer Perspektiven für die Zukunft der Region.
„Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer sind Verantwortungsträger, Arbeitgeber und Macher zugleich. Ihr Engagement ist entscheidend für die Stärke und Zukunftsfähigkeit unserer Stadt“, sagte Bürgermeister Müller im Interview.