Leise Momente in Hünfeld: Gedenken an die Reichspogromnacht

Gastbeitrag von Victoria Weber

Zwischen all dem Trubel des Hünfelder Martinsmarktes muss auch Zeit für leisere Momente bleiben.

Zur Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Mitbürger von Hünfeld, die Opfer der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus wurden, haben Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell ein Blumenbukett an der Gedenktafel in der Rathausgasse niedergelegt.

Im stillen Gedenken erinnerten sie damit an die dunkle Zeit der deutschen Geschichte.

Die Reichspogromnacht markierte den Beginn der immer hemmungsloseren Verfolgung der jüdischen Minderheit in Deutschland. Nur wenige jüdische Mitbürger Hünfelds hatten sich durch Flucht und Auswanderung dieser Verfolgung entziehen können.

14 Bewohner Hünfelds wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet. An sie erinnern heute die sogenannten Stolpersteine mit ihren Namen vor ihren ehemaligen Häusern.

Auch in Hünfeld rotteten sich einige NS-Schergen zusammen, die in der Nacht vom 9. November 1938 die Synagoge an der Ecke Bahnhofstraße/Gartenstraße niederbrannten.

Das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Bis heute ist es dem Stadtarchiv nicht gelungen, eine fotografische Ansicht dieser Synagoge zu finden.