Schwitzen statt Schulbank drücken – Entbuschungsaktion am Grimmelbach-Stausee

Gastbeitrag von Lena Gothe

Schulischen Fleiß mal anderes unter Beweis stellen: Die Schülerinnen und Schüler des Staatlichen Thüringischen Rhön-Gymnasiums packten am Grimmelbachspeicher tatkräftig mit an.

Ende Oktober erhielten die Jugendlichen der 9. Klassen einen Perspektivwechsel vom Klassenzimmer auf die Halbtrockenrasen nahe Kaltensundheim.

Unter der Anleitung von Gesa Last und Andreas Linß vom Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“/ Natura 2000-Station „Rhön“ setzten sich die ca. 70 Schülerinnen und Schüler beherzt für das Offenhalten der Rhöner Landschaft ein.

Die Jugendlichen schnitten mit von der Firma Gardena bereitgestellten Astscheren den übermäßigen Aufwuchs von Schlehe, Weißdorn und Heckenrose zurück und häuften das Astmaterial zu ansehnlichen Bergen zusammen.

„Durch diesen Einsatz können die Schülerinnen und Schüler Einblicke in den Aufwand der Landschaftspflege erhalten, welche im Klassenzimmer kaum vermittelbar sind“, so Gesa Last nach Abschluss der etwa dreistündigen Aktion.

Die Aktion findet jährlich in Kooperation mit der Schule statt. Eine Win-Win-Situation, da damit ein Beitrag geleistet wird, um die typische Landschaft der Rhön offen zu halten.

Die Kulturlandschaft wird zwar auch heute noch mit Schafen bewirtschaftet, jedoch bedarf es dennoch regelmäßige manuelle Nachbearbeitung.

Das ist vor allem deshalb wichtig, damit die Schafe weiterhin ihre Arbeit verrichten können.

„Denn mit jedem Stück Grünland, das zuwächst, wird ein Stück weniger Weideland und damit auch ein Stück weniger Vielfalt vor unserer Haustür zu finden sein“, so Andreas Linß.

Durch das Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Rhönhutungen“ des LPV Rhön, wurde der markante offene Charakter dieser und weiterer Flächen der Rhön wiederhergestellt, die einst durch die jahrhundertelange Hüteschäferei entstanden ist.

Die Flächen sind nicht nur charakteristisch für die Rhön, sondern auch besonders wertvoll, weil sie als sogenannte Halbtrockenrasen zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten beherbergen.

Mit dieser langfristigen Kooperation mit der Schule wird das Thema Artenvielfalt und die Rhöner Kulturlandschaft in den Mittelpunkt gerückt.