Im Einsatz bei 300 Grad: Atemschutzgeräteträger aus Hünfeld üben für den Ernstfall

Gastbeitrag von Victoria Weber

Bei der Feuerwehr ging es am Wochenende heiß her: Eine Heißausbildung in einer Brandübungsanlage stand für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren im Bezirk IV auf dem Programm.

An zwei Wochenenden trainierten am Sportgelände in Langenschwarz rund 120 Kameraden unter realen Bedingungen – darunter auch 45 Feuerwehrleute aus Hünfeld.

Schon von Weitem waren dicke Rauchschwaden über dem Sportplatz zu sehen. Zum Glück war kein Feuer ausgebrochen, sondern es handelte sich um eine Übung.

„Die Feuerwehren aus Burghaun, Eiterfeld, Hünfeld, Nüsttal und Rasdorf üben hier unter realistischen Bedingungen den Einsatz und die Brandbekämpfung unter Atemschutz“, verdeutlichte Patrick Fey, stellvertretender Stadtbrandinspektor.

Jeweils zwei Einsatzkräfte kämpften sich in Begleitung eines Ausbilders durch die mobile Brandcontaineranlage der Firma Rösner aus der Nähe von Leipzig. Im ersten Container gab es keinerlei Sicht, er war voller Rauch.

Im Inneren befand sich ein Parcours, durch den sich die Kameraden mit ihrer Schutzausrüstung kriechend vorantasten mussten. Die Aufgabe: eine Übungspuppe und Gegenstände bergen.

Als alles abgesucht war, gelangten die Kameraden in den zweiten Container. Dort wurde bereits das Feuer entfacht. Die Temperatur im Container: gut 300 Grad.

Nach einiger Zeit öffnete sich die Seitentür und Wasser wurde aus einem Strahlrohr nach draußen abgegeben. Eine große Rauchwolke bildete sich.

„Die hydraulische Ventilation wird dort geübt. Das ist eine Taktik, um Rauch und Hitze aus einem Raum zu entfernen – mit Hilfe eines Strahlrohrs und Wassernebels“, erklärte Stadtbrandinspektor Andre van Gerven.

Der Wasserstrahl wird somit genutzt, um die Luft in Bewegung zu setzen und dadurch den Rauch nach außen zu drücken. Darüber hinaus wurden gemeinsam mit den Ausbildern Einsatzstrategien und Taktiken besprochen.

Auch Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Stadtrat Wolfram Becker machten sich ein Bild vor Ort und waren vom Einsatz der Kameraden begeistert.

„Was unsere Einsatzkräfte hier leisten, verdient allergrößten Respekt. Unter extremen Bedingungen bereiten sie sich auf den Ernstfall vor – zum Schutz unserer Bürger. Solche Übungen zeigen eindrucksvoll, wie stark Gemeinschaft und Verantwortung in unser Feuerwehr gelebt wird“, lobte Tschesnok.

Die Kosten für die Heißausbildung werden von den jeweiligen Kommunen getragen.