Ausgewogenes & zukunftsorientiertes Zahlenwerk: Geisa verabschiedet den Haushalt 2026

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Der Stadtrat der Stadt Geisa hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt für das Jahr 2026 einstimmig beschlossen. Etwa 7 Millionen Euro will die Kommune im kommenden Jahr in kommunale Bauvorhaben und Maßnahmen investieren.

Diese Summe beschlossen die Stadträte einstimmig in der letzten Stadtratssitzung. Der Verwaltungshaushalt der Stadt beläuft sich in 2026 weiterhin auf 10 Mio. Euro.

„Mit dem Zahlenwerk stellen wir die Weichen für eine weiterhin stabile und nachhaltige Entwicklung der Kernstadt und unserer elf Ortsteile Borsch, Geismar, Spahl, Ketten, Bremen, Wiesenfeld, Otzbach, Geblar, Walkes, Apfelbach und Reinhards“, betonte Bürgermeisterin Manuela Henkel.

Die Stadt Geisa kann auf eine positive Entwicklung in den vergangenen Jahren zurückblicken.

„Wir profitieren von einer guten Lage an der thüringisch-hessischen Grenze, einem innovativ aufgestellten Gewerbegebiet, von relativ stabilen Einwohnerzahlen und von der starken Gemeinschaft vor Ort“, zog die Bürgermeisterin ein aktuelles Fazit.

Diese Vorteile müssten weiter ausgebaut und zukunftsweisende Projekte angestoßen werden.

Investitionen in Wohnen, Wirtschaft und Infrastruktur

Der Vermögenshaushalt 2026 legt einen Fokus auf die Sanierung bestehender Infrastruktur, die Stabilisierung von Ordnung und Sicherheit und ermöglicht ebenso die Weiterentwicklung der Kommune durch neue zukunftsorientierte Projekte.

Im Fokus steht die Erweiterung des Gewerbegebietes mit insgesamt 5,1 Millionen Euro, um bestehende Unternehmen zu unterstützen und neue Ansiedlungen zu ermöglichen. In den vergangenen Jahren hatten sich drei neue Unternehmen in Geisa angesiedelt, was zur Folge hatte das nur noch ein freies Gewerbegrundstück zur Verfügung steht.

„Diese Entwicklung hat es uns jetzt ermöglicht, dementsprechende Fördermittel für eine Erweiterung des Gewerbegebietes zu beantragen und damit eine langfristige Entwicklung zu gewährleisten“, erläuterte die Bürgermeisterin.

Ebenso wurden Haushaltsmittel für die Renaturierung und Entwicklung der Fläche „Im Steinigt“ in Geisa zu einem modernen Quartier für altersgerechtes, barrierefreies Wohnen in Kombination mit Mehrfamilienhäusern eingestellt.

Die Investition, die mit 80 % EFRE-Förderung unterstützt wird, beläuft sich auf insgesamt 850.000 Euro.

Ebenso wird in 2026 das in diesem Jahr begonnene Modellvorhaben ländlicher Radverkehr abgeschlossen werden, bei dem die Kommune alle Ortsteile mit der Kernstadt über Radwege verbinden will.

Hier müssen noch Reststrecken von Wiesenfeld nach Geismar sowie die Strecke Geismar-Spahl asphaltiert und Beschilderungen sowie E-Ladesäulen umgesetzt werden.

Auch die Sanierung des Stadtparks Gangolfiberg mit 800.000 Euro und die Sanierung des „Kleinen Geisrain“ mit 410.000 Euro sind wichtige Maßnahmen im Vermögenshaushalt.

Letztere hängt allerdings von der Zusage von Fördermitteln ab, die beantragt aber noch nicht bewilligt wurden. Auch in die Ortsteile soll investiert werden.

Um die kommunalen Liegenschaften in Geismar langfristig zu ordnen, ist der Bau eines Feuerwehrgerätehauses mit Vereinshaus geplant. Damit sollen drei alte und sanierungsbedürftige Gebäude ersetzt und langfristig Kosten und Pflegeaufwand für den Bauhof reduziert werden. Auch hier hängt die Umsetzung von Fördermitteln ab.

Darüber hinaus sind im Vermögenshaushalt zahlreiche Sanierungsprojekte für kommunale Gebäude und Straßen vorgesehen.

„Die Stadt hat 45 kommunale Gebäude, die in großen Teilen nach 1990 saniert wurden und mittlerweile einen erneuten Sanierungsbedarf aufweisen“, erläuterte Manuela Henkel.

Neben der Trockenlegung des Feuerwehrgerätehauses in Spahl, einer Sanierungsmaßnahme im Jugendclub und im Vereinshaus mit Musikschule in Geisa, soll auch die Sanierung des Sportlerheimes Bremen umgesetzt werden.

Ebenso wurden grundhafte Straßensanierungen als Gemeinschaftsmaßnahmen mit dem Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen in den Haushalt aufgenommen, wie die „Pfarrer-Wachtel-Straße“ und die Straßen „Im Weidig“ in Geismar; “Im Sohl“ in Spahl oder ein Anschlussstück „Am Lindenrain“ in Borsch.

Weitere Straßensanierungsmaßnahmen sind mit einem Planungsansatz aufgenommen worden. Für die Weiterentwicklung der kommunalen Friedhöfe um neue Bestattungsformen wurden 80.000 Euro eingestellt.

Zudem sollen durch Machbarkeitsstudien zukünftige Projekte – etwa die Sanierung des westlichen Schlossflügels und des Bahnhofs in Geisa – vorausschauend vorbereitet werden.

Für die Neuanschaffung eines Traktors für den kommunalen Bauhof wurden 140.000 Euro eingestellt, um die Technik langfristig auf einem guten Stand zu halten und den Winterdienst abzusichern.

Finanzielle Stabilität gewährleistet

Der Verwaltungshaushalt bleibt mit 10 Millionen Euro stabil. „Besonders dankbar sind wir dem Landkreis für die stabile Kreisumlage, die uns deutlich mehr Handlungsspielraum lässt“, so Manuela Henkel.

Die Kreis- und Schulumlage steigt nur leicht durch die neue Straßenpersonennahverkehrsumlage um 219.000 Euro auf 2,2 Mio. Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen werden für den Verwaltungshaushalt der Stadt Geisa weiterhin essentiell sein.

Für 2026 plant man konservativ mit 2,5 Millionen Euro. Der deutlich unter dem Thüringer Hebesatz von 395 % liegende Gewerbesteuersatz bleibt mit 370 % in 2026 unverändert.

Mit Einnahmen aus dem Stadtwald ist wie in vorherigen Jahren in 2026 und auch in den nächsten Jahren nicht mehr zu rechnen.

Durch die Problematik Trockenheit und Borkenkäferbefall musste deutlich mehr Holz im Fichtenbereich geschlagen werden als geplant und die entstandenen Kahlflächen werden in den nächsten Jahren wieder aufgeforstet werden müssen.

Auch das Bürgerbudget für die Ortsteilräte von je 1 Euro pro Einwohner, mindestens aber 150 Euro pro Ort wurde wieder eingestellt. Die Schlüsselzuweisung liegt bei 1,19 Mio.

„Die Pro-Kopf-Verschuldung haben wir in den letzten 5 Jahren um 25 Prozent abgebaut“, erläuterte Henkel.

Diese wird aber aufgrund des neuen Kreditmittelkontigents von Bund und Land von je 311.500 Euro in den nächsten vier Jahren von 833 Euro in 2025 auf 848 Euro in 2026 steigen.

Zins und Tilgung übernimmt das Land Thüringen, so dass der Verwaltungshaushalt der Stadt hierdurch nicht belastet wird.

„Der Haushaltsplan 2026 sieht eine Zuführung zur Allgemeinen Rücklage in Höhe von 23.700,00 Euro vor“, erläuterte Kämmerin Rita Oswald. Die Rücklage liegt Ende des nächsten Jahres noch bei 567.000,00 Euro.

„Dieser Rücklagenbestand ist notwendig, um die begonnenen Maßnahmen in den nächsten Jahren durchzufinanzieren“, so die Kämmerin. Die freie Spitze im Haushalt der Stadt Geisa beläuft sich in 2026 auf 640.200 Euro.

Die Stadt Geisa hat mit dem Haushalt 2026 ein ausgewogenes und zukunftsorientiertes Zahlenwerk vorgelegt, dass alle Belange der kommunalen Pflichtaufgaben und der Weiterentwicklung der Stadt mit ihren elf Ortsteilen entgegenkommt.