Ehrenbürgerpaar Anneliese & Werner Deschauer: Gedenkstein in Geisa eingeweiht

Gastbeitrag von Sylvia Möller

Am 14. November 2025 wurde auf dem Friedhof in Geisa ein Gedenkstein für das verstorbene Ehrenbürgerpaar Anneliese und Werner Deschauer aus Bochum feierlich eingeweiht.

Auf Initiative der Werner Deschauer Stiftung Geisa und auf einstimmigen Beschluss des Stadtrates über den Standort auf dem Friedhof in Geisa wurde ein Gedenkstein errichtet, der dem verdienstvollen Ehrenbürgerpaar gewidmet ist.

Zahlreiche Gäste aus nah und fern versammelten sich, um gemeinsam innezuhalten, zu erinnern und das Lebenswerk der beiden Persönlichkeiten zu würdigen, die die Stadt Geisa und die Region über viele Jahre hinweg geprägt haben.

Gekommen waren auch Gäste aus Bochum, Freunde und Familienangehörige des Ehepaares Deschauer, Vorstand Ferdinand Lütke-Daldrup und Iris Reitemeier von der Werner und Anneliese Deschauer Stiftung Zisterzienserkloster Stiepel und dessen Prior Maurus Zerb OC ist.

Anwesend waren auch alle Mitglieder des Kuratoriums und des Vorstands der Werner Deschauer Stiftung Geisa.

Die Stadtkapelle Geisa mit ihrem Vorsitzenden Peter Lenz und musikalischem Leiter Stephan Nimmich eröffnete die Feierlichkeiten mit dem „Euregio-Hymnus“.

Gedenkveranstaltungen der Stiftungen

Kuratoriumsmitglied Sylvia Möller begrüßte die Gäste und betonte die tiefe Verbundenheit des Ehepaares Deschauer mit den Menschen in Geisa: „Dieser Ort des stillen Gedenkens soll ein öffentliches Zeichen der Anerkennung und des Dankes sein – für zwei Menschen, die Geisa mit Herz und Tatkraft geprägt haben.“

Am 6. Dezember würde der verstorbene Ehrenbürger Werner Deschauer seinen 90. Geburtstag begehen.

Aus diesem Anlass wird es von der Werner und Anneliese Deschauer Stiftung Zisterzienserkloster Stiepel, zusammen mit der Werner Deschauer Stiftung Geisa, eine Gedenkveranstaltung in Bochum geben.

Ein Teil der Würdigung der beiden Geisaer Ehrenbürger war die Einweihung eines Gedenksteines auf dem Friedhof in Geisa.

Der Gedenkstein

Wilhelm Heumüller, Vorsitzender des Kuratoriums der Werner Deschauer Stiftung Geisa, erläuterte die Gestaltung des Gedenksteins. Der Granitstein „Nero Assoluto Memorial“ wurde aus demselben Block geschnitten wie die Grabstätte in Bochum-Stiepel.

Die Bronze-Schrift entstand in der Kunstgießerei Plein in der Südeifel. Symbolische Ringe stellen das Sein dar. Geliefert wurde der Stein durch das DESTAG Natursteinwerk im Odenwald.

Die Präparierung sowie das Fundament übernahm der Steinmetzbetrieb Otmar Schüler aus Borsch. Besonderer Dank galt auch Berthold Dietz aus Petersberg-Marbach für seinen Einsatz als Koordinator zwischen den beteiligten Unternehmen.

Würdigung durch die Stadt Geisa

Bürgermeisterin Manuela Henkel hob in ihrer Ansprache die Verdienste des Ehrenbürgerpaares hervor und betonte die Bedeutung seines Wirkens für die Stadt.

Sie würdigte das Lebenswerk des Ehepaars, das durch harte Arbeit ein erfolgreiches Familienunternehmen in Bochum aufbaute.

„Doch bei allem beruflichen Erfolg vergaßen sie nie die alte Heimat. Seit der Öffnung der innerdeutschen Grenze im Jahre 1989 kam das Ehepaar Deschauer immer wieder mit großer Freude zu Besuch nach Geisa und engagierte sich im Stiftungskuratorium der 1998 gegründeten Werner Deschauer Stiftung für die Umsetzung der Stiftungsziele zum Wohle der Stadt Geisa und ihrer Bürger.

Einen großen Impuls für die weitere Entwicklung der Stadt gab die Sanierung des historischen Barockschlosses in Geisa, in dem sich der Sitz der Point-Alpha-Stiftung befindet. 

Anneliese und Werner Deschauer haben sich um ihre Heimatstadt außerordentlich verdient gemacht und unsere Region über Jahrzehnte geprägt. Mit dem Gedenkstein haben wir nun einen Ort, an dem die Menschen in Geisa ihrer in Dankbarkeit gedenken können.“

Segnung und Gedenken

Stadtpfarrer Martin Lerg segnete den Gedenkstein, unterstützt von zwei Messdienerinnen.

Er erinnerte an die zahlreichen von der Werner Deschauer Stiftung unterstützten kirchlichen Projekte in Geisa und den Stadtteilen und stellte in seiner Ansprache einen besonderen Vergleich her: Er würdigte das Wirken Deschauers, indem er es mit dem bekannten Gedicht „Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane in Verbindung brachte.

So wie der Dichter in seinem Werk die selbstlose Güte und das fortwirkende Vermächtnis des Herrn Ribbeck beschreibt, sah der Pfarrer auch im Lebenswerk der beiden Ehrenbürger ein Sinnbild für Großzügigkeit, Fürsorge und bleibende Wirkung über die eigene Zeit hinaus.

In einer Minute des Schweigens gedachten die Anwesenden der Verstorbenen, bevor sie gemeinsam mit der Stadtkapelle „Großer Gott, wir loben dich“ sangen.

Musikalischer Abschluss und Empfang

Mit den Liedern „Wenn man gute Freunde hat“ und „Wahre Freundschaft“ weckte die Stadtkapelle Erinnerungen an viele gemeinsame Erlebnisse mit dem Ehepaar Deschauer.

Im Anschluss lud Wilhelm Heumüller im Namen des Kuratoriums alle Anwesenden zu einem Empfang im Schlosshotel Geisa ein, wo bei einem Imbiss und einer Fotoschau die Erinnerungen an das Leben und Wirken von Anneliese und Werner Deschauer weiter lebendig wurden.