Länderübergreifendes Volkstanzseminar: Freunde tanzen gemeinsam Walzer & Mazurka

Gastbeitrag von Anneliese Rühle & Frank Hößel

Zur Freude der Walzer- und Mazurkafreunde hatte die Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege (HVT) Bezirk Ost am 15. November zu einem Grundschritt-Seminar in das Abtsrodaer Trachtenhaus an der Wasserkuppe recht herzlich eingeladen.

Als Referenten hatten sich kurzfristig die erfahrenen Thüringer Folkloretänzer Anneliese Rühle aus Behrungen und Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld bereiterklärt.

Anneliese absolvierte ihre Tanzausbildung bei Frau Aenne Goldschmidt mit einer Prüfung zur Tanzleiterin im Fach „Deutsche Folklore“. Durch ihre regelmäßige Teilnahme an den Weiterbildungen mit Maud Butter festigte und erweiterte sie ihr Können.

Frank kann auf eine langjährige Tanzerfahrung zurückblicken und ebenso wertvolles Wissen weitergeben.

Diese Tanzkurse zeigen auf, wie wichtig es ist, die vielfältige Kultur des Deutschen Volkstanzes mit den richtigen Schrittfolgen aus den verschiedenen Regionen zu pflegen und nachhaltig weiterzugegeben.

Das Interesse zur Teilnahme war überwältigend. Die interessierten Tänzer kamen unter anderem aus Abtsroda, Würzburg, Lauterbach, Nüstal/Silges, Niederaula, Nordheim vor der Rhön, Bad Kissingen, Malkomes, Schenklengsfeld und Oberelsbach.

Der große Festsaal im Trachtenhaus Abtsroda war gerade so ausreichend für die 35 Teilnehmer.

Der ansässige und aktive Verein hatte die Organisation zur Durchführung meisterlich mit der HVT vorbereitet und alle Beteiligten verspürten von Anfang an ein freundschaftliches Miteinander.

Nach der herzlichen Begrüßung durch Gabriele Hattwich (Vorsitzende HVT Ost) und Hannah Menz (Vorstand Trachtenverein Abtsroda) konnte unmittelbar mit den fachlichen Erklärungen sowie den bereitgestellten Literaturhinweisen zum Deutschen Volkstanz und Volkstänzen aus Thüringen und der Rhön von beiden Referenten begonnen werden.

Gestartet wurde mit einfachen Erwärmungsübungen im ¾-Takt. Es wurden Schrittfolgen wie Wiege-, Schwing-, Tupf- und Wechselschritte mit doppelter Federung im Einzel- und Paartanz im Block, auf Kreisebene und über die Diagonale geübt.

Zudem wurden Hinweise zur Körperhaltung, Tanzrichtungen und Raumorientierung vermittelt. Nach einer kurzen Pause wurden weitere offene Walzerformen wie der Spazierwalzer und der Schlingwalzer vorgestellt und gemeinsam beübt.

Als Tanzbeispiel wurde der „Schwarzerdner“ im Original getanzt, hier konnte auf vorhandene Schritt- und Tanzkenntnisse aufgebaut
werden.

Während der wohlverdienten Mittagspause konnten schmackhafte Pizzen aus der benachbarten Bäckerei genossen werden.

Zum Wiedereinstieg wurde mit einem Kreistanz im langsamen ¾-Takt begonnen, um gleichzeitig den Walzerteil in seiner charakteristischen, harmonischen Struktur abzuschließen.

Der kanonische und spiegelbildliche Schleifer als Sonderform der Thüringer wurde als Tanzbeispiel gezeigt. Danach begann der Tanzteil zur Mazurka.

Es wurden die gemütliche, rückgefederte, die lebenslustige gesprungene und gelaufene Mazurka-Schritte vermittelt und hinreichend geübt.

Anschließend wurden in der figurenreichen Version der Varsovienne die verschiedenen Mazurka-Schritte angewendet und miteinander verbunden.

Zur Überraschung hat der gastgebende Verein aus Abtsroda ihre Version der Mazurka, den Rhöner „Trapper“, mit dem Stampf- und Stufferschritten dargeboten.

Als Abschluss an das aktive Tanztraining stellte Gebhard Vieth als Tanzleiter der osthessischen Landesgruppe noch einen abwechslungsreichen Mitmachtanz mit Walzerformen auf Kreislinie vor.

Als Feedback auf die Vermittlung von Grund- und Basiswissen im Walzer und in der Mazurka gab es zahlreiche positive Resonanzen.

Die intensive Vorbereitung und umfangreichen Übungsstunden hatte sich gelohnt und das länderübergreifende Tanzseminar bleibt sicherlich bei den meisten in guter Erinnerung.