Gastbeitrag von Jennifer Romanowski
Der Heartbeat Ultra in Fulda hat auch in seinem dritten Jahr eindrucksvoll gezeigt, was Gemeinschaft bewegen kann.
922 Läuferinnen und Läufer machten sich am Samstag ab 6 Uhr morgens in Fulda auf den Weg, um für herzkranke Kinder Kilometer – und damit Spenden – zu sammeln.
Als die Lichter im Stadion um 21 Uhr langsam erloschen, stand fest: 32.462 gemeinsam gelaufene Kilometer, zu diesem Zeitpunkt bereits 185.000 Euro Spenden und eine Atmosphäre, die selbst erfahrene Läufer sprachlos machte.
Ein besonderes Zeichen der Wertschätzung setzte Dr. Heiko Wingenfeld, der als Oberbürgermeister der Stadt Fulda erstmals die Schirmherrschaft übernahm.
Außerdem war Stadtrat Stefan Grauel vor Ort, hielt eine motivierende Rede und übergab im Namen der Stadt Fulda eine großzügige Spende.
Auch abseits der Bühne zeigte die Stadt starke Präsenz: Zahlreiche Mitarbeitende der Stadt Fulda liefen selbst mit – ebenso wie viele Mitarbeitende jener Unternehmen, die das Event als Sponsoren unterstützen.
Ein starkes Bild dafür, wie sehr die Region hinter diesem Projekt steht.
Zusätzlich zum Lauf in Fulda waren 465 Läuferinnen und Läufer für die virtuelle Challenge angemeldet – so kann der Heartbeat Ultra überall auf der Welt stattfinden.
In Northeim, Magdeburg und Ostfriesland entstanden sogar kleine Zweig-Events. Die Daten der virtuellen Teilnehmenden werden aktuell noch ausgewertet.
Ein Lauf, der Grenzen verschiebt – und beinahe die ganze Welt umrundet
Mit den gelaufenen Kilometern hat das Teilnehmerfeld eine außergewöhnliche Marke erreicht: rund 32.462 Kilometer – das entspricht 0,81 Weltumrundungen.
Von Fulda einmal um den Globus – fast! Nur knapp 7.600 Kilometer hätten gefehlt, um den Äquator komplett zu schließen. Ein starkes Bild dafür, wie groß die gemeinsame Kraft war, die an diesem Tag spürbar wurde.
Einzigartige Spendenbereitschaft – und ein Ziel, das berührt
Hinter dem Heartbeat Ultra steht Initiatorin Jennifer Romanowski, selbst Ultratrailläuferin und Mutter eines schwerbehinderten Kindes mit halbem Herzen.
Die Spendengelder fließen vollständig in den Aufbau eines interdisziplinären Kompetenzzentrums für herzkranke Kinder, damit betroffene Familien künftig schneller, sicherer und vernetzter medizinische Hilfe erhalten. Verwaltet werden die Mittel vom Verein Fontanherzen.
Bereits am Sonntagmorgen standen 185.000 Euro auf dem Spendenkonto – ein neuer Rekord. Spenden sind weiterhin bis Jahresende über www.betterplace.org möglich – entweder direkt oder über eine der zahlreichen Spendenaktionen der Teilnehmenden.
Ein 6-Kilometer-Rundkurs, der zu kleinen und großen Heldentaten einlud
Gelaufen wurde auch in diesem Jahr auf einem etwa 6 Kilometer langen Rundkurs durch die Fuldaue.
Jede und jeder konnte selbst entscheiden, wie viele Runden es werden sollten – ob die ersten 6 Kilometer, der persönliche Marathon oder symbolträchtige 112 Kilometer, die an die Notrufnummer erinnern, die Eltern herzkranker Kinder viel zu oft wählen müssen.
Die Fakten des Tages:
- 79 Marathons wurden gemeinsam abgeschlossen
- 259 Teilnehmende liefen eine Ultradistanz bis knapp 100 km
- 35 Läuferinnen und Läufer kamen über 100 km
- 20 von ihnen erreichten die magischen 112 km
Die durchschnittliche Distanz lag bei 37,6 Kilometern – für viele die längste Strecke ihres Lebens.
Von 11 bis 84 Jahren – ein Lauf für alle Generationen
Besonders emotional wurde es durch die Geschichten hinter den Zahlen:
Hartmut Ehrlich, Jahrgang 1941, absolvierte 60 km – ein beeindruckendes Zeichen für Lebensfreude und Durchhaltevermögen.
Anton Möller, Jahrgang 2014, war der jüngste der 6-km-Starter und lief zwei Runden.
Karla Jonas, Jahrgang 2024, war die jüngste der 400-Meter-Starterinnen.
Die beiden Fontan-Kinder Lucy und Maxi liefen gemeinsam vier Runden à 6 km plus acht Stadionrunden – ein Symbol der Hoffnung und der Stärke.
Florian Kaltenbach (1979) erreichte zum zweiten Mal die 112-km-Marke. Schon 2023 lief er die Maximaldistanz – und kehrte in diesem Jahr erneut als „Notrufläufer“ zurück.
Atmosphäre, die trägt – und immer wieder persönliche Rekorde
Was den Heartbeat Ultra besonders macht, ist nicht nur das Spendenergebnis, sondern vor allem die Stimmung: gegenseitige Unterstützung, familiäre Herzlichkeit und emotionaler Zusammenhalt.
Viele Teilnehmende berichteten von persönlichen Bestleistungen – nicht aus Leistungsdruck, sondern weil die Energie auf der Strecke sie getragen hat.
Viel Lob gab es erneut für die hervorragende Organisation, die stets gut gelaunten und motivierenden Helferinnen und Helfer sowie das üppige Läuferbuffet, das vom ersten bis zum letzten Kilometer für gute Laune sorgte.
Ohne die vielen Ehrenamtlichen und die treuen Sponsoren – von denen zahlreiche Mitarbeitende selbst mitgelaufen sind – wäre dieses Event in dieser Form nicht möglich.
Gemeinsam für eine bessere Zukunft herzkranker Kinder
Der Heartbeat Ultra 2025 hat eindrucksvoll bewiesen, wie viel Menschen bewegen können, wenn sie gemeinsam an – und über – ihre Grenzen gehen: für Hoffnung, für Familien, für Kinder, die tagtäglich genau das tun, was am Samstag geschah – an und über ihre eigenen Grenzen gehen, und das so oft mit einem Lächeln im Gesicht.















