Gastbeitrag von Katja Schramm
Im Kaltennordheimer Bürgerhaus leuchtete im Novembermonat sehr oft das Licht. Reges Treiben herrschte auf der Bühne, im Saal und Probenraum. Ein stetiges Auf und Ab, vor und hinter den Kulissen, beim Theater-Krimi ebenso wie beim Jubiläumskarneval.
Alle ehrenamtlich Aktiven hatten ein Ziel vor Augen: Neues auszuprobieren, um das kulturelle Leben in der Rhönstadt weiter zu bereichern und zu beleben.
So servierte die Kaltennordheimer Theatergruppe erstmals ein „Krimi-Dinner“ vom Feinsten. Und stellte sich im Anspruch bester Unterhaltung einer neuen Herausforderung.
Das treue Publikum der Laienschauspieler weiß das traditionelle Theaterwochenende im Herbst seit 15 Jahren sehr zu schätzen und ließ sich erwartungsfreudig auf den diesjährigen Augen- und Gaumenschmaus ein.
Getreu dem Motto „Mord ist auch eine Lösung“, fanden sich die Zuschauer in der „Bar jeder Vernunft“ wieder – der Stammkneipe der Angestellten des benachbarten Finanzamtes.
Hier, vor der Damentoilette von Gastwirt Alf, passiert der Mord an der ehrgeizigen Stellvertreterin des Amtsvorstehers.
Alle Finanzbeamten kamen als Täter in Frage. Und alle Zuschauer an den herbstlich geschmückten Tischen durften spürsinnig die Antwort dazu liefern.
Aufgelöst wurde am Ende. Und zwischen den Szenen verkürzte ein genussreiches Vier-Gänge-Menü die Wartezeit.
Während Andreas Dänner vom Gasthaus „Zur Einkehr“ die Gäste auf kulinarische Weise verwöhnte, unterhielten die Laiendarsteller ihre Zuschauer gekonnt in ihren Rollen auch bei Salat, Suppe, Hauptgang und Dessert an den Tischen weiter.
Das sorgte für zusätzliche Erheiterung beim Publikum, welches eingebunden ins Theaterstück, sich köstlich amüsierte und mit Standing Ovations das mehr als gelungene Wagnis der Theatergruppe honorierte.
Kaum war der Theater-Bühnenaufbau verräumt, rückten auch schon die Karnevalisten mit ihren Deko-Kisten an.
Früher als gewohnt, dafür mit einem besonderen Auftrag zum Start in die fünfte Jahreszeit. Der 11.11. läutete in Kaltennordheim ein außerordentliches Jubiläum ein: 60. Karneval in Nurde -„Nurde Helau“!
So lange schon ertönt der wohlbekannte Schlachtruf, der seit Generationen das karnevalistische Showprogramm begleitet - einst im „Löwensaal“, später im „Brauereisaal“ und seit 20 Jahren im Saal des Bürgerhauses.
Damals wie heute standen die Mitwirkenden des närrischen Frohsinns auf der Bühne, um ihrem Publikum heitere und unvergessliche Stunden zu bereiten.
Von jeher mit großem Erfolg und auf hohem Niveau. Diesem auch beim „Revival-Karneval“ gerecht zu werden, stellte die Organisatoren vor eine besondere Herausforderung.
An der Spitze aktiv, der Vorstand des Karneval- und Kulturvereins „Andreas Fack“ mit Katrin Walter, Kerstin Salzmann und Michael Eisenhardt.
Gemeinsam mit dem Team engagierter Mitwirkender, lag hinter allen eine monatelange und intensive Planungszeit, um ein knapp vierstündiges Programm auf die Beine zu stellen, welches die Zuschauer auf eine Reise in die närrische Vergangenheit mitnehmen sollte.
Durch die Abendveranstaltungen führte Ulrich Schramm auf souverän-kabarettistische Weise. Der 77-Jährige weckte Erinnerungen mit Fotos und Höraufnahmen aus längst vergangenen Zeiten.
Gesichter und Stimmen wurden für einen kurzen Augenblick lebendig, im Wechsel zu den Programmpunkten auf der Bühne, die aus den Koffern der Vergangenheit herausgeholt und im Gedenken an damals noch einmal aufgeführt wurde.
Das sorgte für viele Lacher und ein wenig Wehmut im Publikum genauso wie bei den Mitwirkenden selbst.
Der begeisterte Applaus der Zuschauer zollte den Lohn aller Mühen. Die beiden Revival-Abende wurden zum vollen Erfolg und zeigten einmal mehr, dass der Karneval in Nurde etwas ganz Besonderes ist.
Wer denkt, jetzt können sich die engagierten Karnevalisten ausruhen, der irrt. Die Planung geht weiter. Im Januar 2026 findet der närrische Festumzug anlässlich des Jubiläums statt.
Außerdem stehen wieder vier Programmabende bevor und die Organisation des Rhönkarnevals. Es bleibt spannend und fröhlich zugleich getreu dem Motto: „In Nurde ist heut Karneval, ja nur für ein paar Stunden“!





















