Erste Projektergebnisse zur möglichen Biogasanlage in Geisa vorgestellt

Gastbeitrag von Anja Nimmich

Vergangene Woche lud die Stadt Geisa zu einem Informationsabend in den Rathaussaal ein, um die ersten Ergebnisse der Standort- und Projektprüfung für eine mögliche Biogasanlage in der Kommune vorzustellen.

Das Vorhaben soll im Rahmen der regionalen Energie- und Zukunftsinitiative „energieLAND:Geisa“ weiterentwickelt werden. Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel begrüßte dazu zahlreiche Interessierte, darunter Landwirte, Bürger sowie Stadtratsmitglieder.

Die Stadt wurde gemeinsam mit den Gemeinden Buttlar, Schleid und Gerstengrund in diesem Jahr in das Bundesförderprogramm aufgenommen um ein Zukunftskonzept für die Nutzung dezentraler regenerativer Energien zu entwickeln.

„Die Nutzung von Biomasse spielt vor Ort eine zentrale Rolle, da Windkraft und PV-Freiflächenanlagen im Biosphärenreservat nicht umsetzbar sind“, erläuterte Henkel. Gerade für die Landwirtschaft sei die Energiewende eine große Chance.

„Damit könnten wir vor Ort lokale Wertschöpfung betreiben und eine sichere und unabhängige Energieversorgung in unserer Region aufbauen“, so Henkel. Eine mögliche Biogasanlage könnte Wärme und Strom für die Region produzieren.

Im Anschluss präsentierten Mathias Klöffel und Philipp Dietz von Agrokraft erstmals öffentliche Ergebnisse zu einer Standort- und Projektanalyse, die von der Stadt beauftragt wurde.

Die Experten zeigten dabei eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnung und erläuterten wesentliche Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Ortes, der vor allen Dingen in der Nähe zu landwirtschaftlichen Betrieben liegen sollte.

Erste Einschätzungen zur möglichen Anlagengröße orientierten sich an den regional verfügbaren Substraten, gesetzlichen Rahmenbedingungen und der möglichen Energieverwertung.

Genutzt werden können Gülle, Mist und Grünschnitt und andere Substrate. Hierbei könnten sich die regionalen Landwirtschaftsbetriebe künftig als Lieferanten einbringen. Mathias Klöffel unterstrich dabei die Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit.

„Wir wollen Projekte umsetzen, die vor Ort einen Mehrwert bringen. Die Beteiligung der Landwirtschaft und die Möglichkeit für Menschen vor Ort sich einzubringen, sind wichtig für eine zukunftsfähige Umsetzung.“

Auch mögliche Beteiligungsmodelle für Bürger und weitere regionale Akteure, etwa durch Investitionsmöglichkeiten oder Partnerschaften, wurden skizziert.

Hinsichtlich der Energienutzung wurden neben der Stromeinspeisung ins Netz auch mögliche regionale Wärmenutzungskonzepte sowie die Rückführung der entstehenden Gärreste als Dünger in die Landwirtschaft thematisiert.

In der anschließenden Diskussionsrunde nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, insbesondere zu Möglichkeiten der Beteiligung, geschätzten Rendite und der langfristigen Einbindung der regionalen Landwirtschaft.

In den kommenden Monaten sollen nun Standortprüfungen, weitere Gespräche mit landwirtschaftlichen Betrieben und potenziellen Partnern sowie Abstimmungen mit dem regionalen Energieversorger erfolgen.

Schon jetzt können sich interessierte Landwirtschaftsbetriebe und Investoren, die weiterführende Informationen wünschen oder sich aktiv einbringen möchten, an Projektmanagerin Olga Antosz im Amt für Bauen und Entwicklung der Stadt Geisa wenden.

Weitere Informationen erfolgen, sobald belastbare Ergebnisse vorliegen.