Jahrestreffen der AG Forschung & Monitoring der Nationalen Naturlandschaften

Gastbeitrag von Lea Hohmann

Wie vielfältig Forschung und Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften heute aufgestellt sind, zeigte die Jahrestagung der AG Forschung & Monitoring der Nationalen Naturlandschaften e.V. (NNL) im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Über 60 Fachleute aus Biosphärenreservaten, Nationalparken, Naturparken und Wildnisgebieten aus ganz Deutschland kamen in der Bayerischen Rhön zusammen, um sich über aktuelle Projekte und Monitoringansätze auszutauschen.

Themen von Biodiversitätsmonitoring über Citizen Science bis hin zu Besucherlenkung und Gesundheitswirkungen der Natur boten einen ebenso vielfältigen wie aktuellen Überblick.

Vorträge, Exkursionen und Workshops gaben Raum, Projekte vorzustellen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsame Ansätze weiterzuentwickeln.

Am Beginn standen Ziele, Projekte und Aufgaben im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, die Dr. Doris Pokorny, Leiterin der Bayerischen Verwaltungsstelle, vorstellte. Sie wies darauf hin, dass Biosphärenreservate einem wissenschaftlichen Programm der UNESCO entspringen.

„Es stellen sich die Fragen: Welchen Einfluss haben wir Menschen auf unsere Biosphäre in und von der wir leben? Wo gibt es Konflikte – für die Pflanzen- und Tierwelt, für unsere Versorgung mit Ressourcen? Welche nachhaltigen Lösungen gibt es und wo werden sie bereits modellhaft umgesetzt?“

Das vielfältige Programm des Jahrestreffens, das in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach stattfand, umfasste spannende Vorträge, praxisnahe Exkursionen und abwechslungsreiche Workshops.

Themenschwerpunkte waren unter anderem Biodiversitätsmonitoring, Citizen Science, Akzeptanz von Großschutzgebieten sowie innovative Monitoringmethoden.

Besonders hervorzuheben sind Beiträge zum seit 20 Jahren bestehenden, bundesweiten Tagfaltermonitoring vom Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, welches mithilfe von Freiwilligen durchgeführt wird oder der Einsatz von eDNA beim Monitoring von Edelkrebsen.

Natürlich erhielten die Teilnehmenden auch einen Einblick in die Forschungsarbeit im Biosphärenreservat Rhön. Mitarbeitende des Biosphären-Teams aus dem bayerischen, hessischen und thüringischen Teil der Rhön gaben einen Überblick über aktuelle Monitoringprojekte in den Kernzonen und im Offenland.

Rhöner Citizen Science-Projekte wurden vorgestellt und es gab einen Einblick in die Forschungsarbeit im Naturerlebniszentrum Rhön Hammelburg. Dort wird z.B. die Wirkung von Sternenparkführungen auf die Naturverbundenheit der Teilnehmenden untersucht.

Exkursionen und thematische Vertiefung

Am Donnerstagvormittag boten Exkursionen zu den LIFE-Wiesen, dem Roten Moor, dem Grünen Band und dem Sortengarten in Hausen spannende Einblicke in die praktische Arbeit vor Ort.

Die Teilnehmenden erhielten nicht nur einen Einblick in die Naturschutzarbeit, sondern erfuhren auch einiges zu Besucherlenkung, Regionalvermarktung und die Wirkung von Natur auf die psychische Gesundheit.

Die Workshops am Nachmittag boten Raum für fachlichen Austausch zu Themen, wie Strategien im Umgang mit invasiven Arten. Den Abend rundete eine Sternenführung am Ortsrand von Oberelsbach im Sternenpark Rhön ab.

Bei -5°C Grad und sternenklaren Himmel konnten alle mit eigenen Augen sehen, warum die Rhön als internationaler Sternenpark ausgezeichnet wurde.

Wertvoller bundesweiter Austausch

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass das Jahrestreffen eine wertvolle Plattform für den fachlichen Austausch, die Vernetzung und die Weiterentwicklung gemeinsamer Monitoring- und Forschungsansätze in den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands bot.

Auch Sabine Klenk, in der Bayerischen Verwaltungsstelle länderübergreifend zuständig für Forschung und Monitoring im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und für die Organisatorin der diesjährigen Tagung, zieht ein positives Fazit: „Das jährliche Treffen fördert den intensiven Austausch und die Vernetzung der Fachleute.

Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Forschung und Monitoring in den Nationalen Naturlandschaften. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dieses Jahr die Jahrestagung ausrichten durften.“