Gastbeitrag von Walter Höhn
Im vollbesetzten Saal des Bürgerhauses in Sünna erlebten viele Gäste ein Weihnachtskonzert ganz anderer, besonderer Art.
Seit nunmehr über 50 Jahre gestaltete die Chorgemeinschaft Vacha kulturelle Höhepunkte für die Stadt und Umgebung, so auch Weihnachtskonzerte.
Renate Enders, die wie stets anmutig und heiter durch das Programm führte, erzählte zur Begrüßung ein eher modernes Märchen vom Gänsejungen.
Ihr Mann, Chorleiter Klaus sitzt am Instrument vor der Bühne, steht plötzlich auf und setzt seine Mütze auf, auf der Kerzen in allen Farben leuchten.
Er spielt sein Akkordeon und aus dem Dunkel der Nacht erscheinen zauberhafte Gestalten, verkleidet als Helden aus der Märchenwelt; Hans im Glück, Frau Holle, ein Zwerg, die Schneekönigin und, und, und…
Der singende Märchenzug umrundet die Bühne und oben angekommen werden fröhliche Weihnachtslieder gesungen. Zuvor, gleichzeitig und auch zwischendurch wunderbares Musizieren des Posaunenchores Völkershausen.
Der lustige Märchenspuck verschwand wie gekommen und zurück kehrten die Sängerinnen und Sänger des Chores in ihren bekannten Kostümen. Weihnachtslieder und Geschichten – welch Ohrenschmaus.
Christel Jacob erzählte in Völkershäuser Mundart ein Gedicht über den Leidensweg der „Weihnachtsgans Auguste“ und Dr. Gert Witzel sang im warmen Bariton das Wolgalied – faszinierender Vortrag russischer Kultur.
Nicht nur Renate Enders freute sich junge Solisten ankündigen zu können; Luca Peinelt aus Sünna (9.Klasse) am Klavier, Simon Litz (8. Klasse) aus Völkershausen an der Trompete und die Studentin Marie Tischendorf aus Vacha. Ein junger Klaviervirtuose begeisterte, eine Saxophonspielerin, Christine Knopf, ebenso.
Wiederum ungewöhnlich begann der zweite Teil des Programms. Da kamen doch die Sängerinnen und Sänger des Chores in dicker Winterkleidung auf die Bühne. Plötzlich flogen „Schneebälle“ aus Papier auf die Tische und Köpfe im Saal.
Mit Winterliedern hoffte man Frau Holle zu ermuntern. Ob es wirklich bald schneit? Besinnlich und musikalisch anspruchsvoll war der zweite Teil des Weihnachtskonzertes.
Die Sehnsucht nach frohen Weihnachten für alle Menschen, auch für die wenig Glücklicheren, und auch der Wunsch nach Frieden hat schon viele Generationen bewegt und ist vielfach besungen worden. So auch heute umso mehr.
„…Sind die Lichter angezündet… überall, überall soll Freude, soll Frieden sein. …“ Das war ein wunderbares Weihnachtskonzert: glücklich machende vorweihnachtliche Geselligkeit und dazu ein voller Korb guter Wünsche.
Am Ende des Programms wusste ein kleines Mädchen, Ida Markert, welche Märchen auf der Bühne zu erkennen waren im Umzug der Märchenhelden. Dafür gab es ein prächtiges Dankeschön Geschenk.



