Gastbeitrag von Nathalie Bachmann
Es war ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, über das sich vor allem die Verkehrsteilnehmer aus dem südwestlichen Landkreis Bad Kissingen sowie Pendlerinnen und Pendler freuen dürften: Der Kreisverkehr bei Langendorf wurde am vergangenen Donnerstag offiziell eingeweiht und für den Verkehr freigegeben.
„Damit sind wir wesentlich schneller fertig als geplant: Ursprünglich war vorgesehen, die Baumaßnahme Ende April 2026 abzuschließen“, sagt Landrat Thomas Bold.
Hauptgrund für den schnellen Baufortschritt sei das „umsichtige und zielorientierte Arbeiten der Firma Stolz“ gewesen, selbst zu den Haupturlaubszeiten habe es keinen Stillstand auf der Baustelle gegeben.
„Das Wetter hat ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen, dass wir so schnell vorangekommen sind. Zudem konnten Probleme, wenn sie denn aufgetreten sind, sehr schnell gelöst werden“, erklärt der Landrat. Dem Spatenstich war eine rund zehn Jahre lange intensive Planungsphase vorausgegangen.
Dabei wurden mehrere Varianten geprüft, wie der Knotenpunkt verkehrssicher ausgebaut werden kann. Schließlich überzeugte Variante 3 die Bauherren: ein Kreisel, der die Auf- und Abfahrt der A 7 (Anschlussstelle Hammelburg) mit der Bundesstraße B 287 sowie der Kreisstraße KG 37 miteinander verbindet.
„Mit dem Bau der Kreisverkehrsanlage entschärfen wir einen Unfallschwerpunkt im Landkreis und verbessern in diesem Bereich die Verkehrssicherheit deutlich“, so Bold.
Beseitigt werde dadurch auch die Gefahrenstelle auf dem Geh- und Radweg Machtilshausen, wo es in der Vergangenheit zu mehreren Unfällen gekommen ist.
„Zudem wurde im Zuge der Baumaßnahme auch der mangelhafte Ausbauzustand der Fahrbahn behoben.“
Der Kreisverkehr ist ein gemeinschaftliches Projekt des Landkreises, des Staatlichen Bauamts Schweinfurt und der Autobahn GmbH. Bauherr ist der Landkreis.
Im Zuge des Straßenbaus hat zudem der Abwasserzweckverband Hammelburg die Versorgungsleitungen des Kanals erneuert und so die Netzstruktur verbessert.
„Das Staatliche Bauamt Schweinfurt trägt an dieser Gemeinschaftsmaßnahme mehr als der Hälfte der Baukosten. Wir freuen uns daher umso mehr über die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Landkreis Bad Kissingen. Für dessen Übernahme der Federführung bei diesem Projekt möchte mich ausdrücklich bedanken“, betont Andreas Hecke, Leiter des Staatlichen Bauamts Schweinfurt.
Der Bau des Kreisverkehrs erfolgte in vier Bauphasen. Dabei wurde die Kreuzung der B 287 mit der Kreisstraße KG37 zurückgebaut und aufgelöst. Die KG 37 wurde über einen Lückenschluss an den neuen Kreisverkehr angebunden.
Die Auf- und Abfahrten der A 7 wurden verkürzt und angepasst. Die Durchgängigkeit der B 287 wurde unterbrochen und an den neuen Kreisverkehr angeschlossen. Zudem wurden ein drei Meter breiter Geh- und Radweg sowie ein Regenrückhaltebecken neu gebaut.
„Bemerkenswert ist, dass bei dieser Baumaßnahme die Flächenentsiegelung größer als die Flächenversiegelung war“, so der Landrat. Er dankte den beteiligten Firmen und Behörden, die hervorragend zusammengearbeitet haben.
„Nur so konnten wir diese Baumaßnahme quasi in Rekordzeit realisieren.“ Ein besonderes Dankeschön richteten sowohl der Landrat als auch Innenstaatssekretär Sandro Kirchner an die Anwohner.
„Während der Bauphasen musste der Verkehr immer wieder entsprechend umgeleitet werden, was teilweise zu erheblichen Belastungen führte. Sie haben da viel ertragen müssen, danke für Ihre Geduld“, sagte Kirchner.
„Außerdem hat die Maßnahme gezeigt, dass man sich auf den Staat verlassen kann: Wir packen Probleme an und sitzen sie nicht aus. Wir investieren, übernehmen Verantwortung und setzen Lösungen um – auch dann, wenn der Weg nicht einfach ist. Vor allem aber lassen wir die Menschen vor Ort nicht allein: Wir hören zu und wir handeln.“
Die Projektkosten belaufen sich auf rund 3.398.000 Euro. Sie verteilen sich auf den Landkreis Bad Kissingen (583.000 Euro), die Autobahn GmbH (855.000 Euro), das Staatliche Bauamt Schweinfurt (1.763.000 Euro) sowie den Abwasserzweckverband Hammelburg (197.000 Euro).
Der Freistaat Bayern fördert die Maßnahme mit 340.000 Euro.




