Dienstagsdemo in Stadtlengsfeld – Die Energiewende und der Landtagswahlkampf

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

In der gut besuchten Feldatalhalle begrüßte wieder Stadtlengsfelds Altbürgermeister Ralf Adam die Teilnehmer an der Dienstagsdemo der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld.

Am 15. Oktober wird die Dienstagsdemo in diesem Jahr letztmalig auf dem Markt stattfinden. Eine Woche später am 22. Oktober, beginnt um 18 Uhr eine Filmvorführung mit dem Titel „End of Landschaft“ in der Feldatalhalle, informierte Adam über die organisatorische Planung der nächsten Dienstagsdemos.

Mit dem Thüringer Bundestagsabgeordneten Gerald Ullrich hatte sich wieder ein FDP-Politiker zur Dienstagsdemo vorgestellt.

Ullrich wohnt in Floh-Seligenthal, wo er seit 1990 eine Firma für Kunststoffteile betreibt. Nach einer Elektrikerlehre folgte ein Studium zum Elektronik-Ingenieur. Seit 2017 ist Ullrich Mitglied des Deutschen Bundestages.

Ullrich ging in seinen Ausführungen zur Energiewende sogleich darauf ein, dass er den Klimawandel nicht abstreitet.

„Wir brauchen eine Energiewende, aber nicht die Energiewende wie sie jetzt betrieben wird“ so Ullrich.

Als Politiker sieht er die Energiewende der Bundesregierung als gescheitert an. Mit dem Verweis auf den Bundesrechnungshof, welcher Ausgaben für die Energiewende von 160 Mrd. Euro errechnet hat, ohne dass der CO2- Ausstoß nennenswert reduziert werden konnte, belegt Ullrich seine Aussagen.

Auch fürchtet er, dass durch weiter ansteigende Strompreise, der Strom zu einem Luxusgut werden könnte, auf das alle angewiesen sind. Der Erfolg der Energiewende ist aber auf die Akzeptanz der Menschen angewiesen. Wenn Windkraftanlagen vorwiegend im ländlichen Raum aufgebaut würden, so spiele diese Energiewende Stadt gegen Land aus.

Ullrich fordert daher mehr Mittel in Forschung und Entwicklung zu investieren. Technische Probleme erfordern wissenschaftliche Lösungen, sie lassen sich nie ideologisch lösen. Weitere Forderungen des FDP-Bundestagsabgeordneten sind „intelligente Netze“ schaffen um den Verbraucher Strom anzubieten wenn dieser günstig ist.

Eine bessere Auslastung des vorhandenen Stromnetzes und die Forschung und Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen voranzutreiben. Sowie den Handel mit CO2- Zertifikaten weiter zu betreiben. Ullrichs Ausführungen wurden mit viel Beifall bedacht.

In der anschließenden Diskussionsrunde meldeten sich Otto von Butler, Heike Herbst, Heike Kranz und Rita Langer zu Wort.

Besonders Otto von Buttler kritisierte Ullrichs Vortrag als von „Halbwahrheiten“ bestimmt. Das Thema „Wasserstoff“ habe von Butler dabei besonders vermisst.

Ullrich entgegnete darauf, dass das Thema „Wasserstoff“ seine Forderung nach mehr Forschungsmitteln mit einbeziehe.

Die abschließende Wortmeldung von FDP-Landtagskandidat Matthias Fallenstein, war schon sehr von Wahlkampfrhetorik geprägt.

„Wir machen hier in Deutschland unsere Wirtschaft kaputt und werden ideologisch vernichtet“, so seine Botschaft.

Von einigen Anwesenden in der Feldatalhalle wurde das kritisch aufgenommen.