Am dritten Spieltag der Kreisoberligasaison 2017/18 musste die SG Kalten/Rhön eine herbe Heimniederlage einstecken. Gegen die gut aufgelegten und sehr flexibel agierenden Reich-Schützlinge aus Steinbach-Hallenberg hatten die Hausherren nur wenige Chancen und verloren verdient mit 4:0.
Das Spiel begann mit einer kurzen Abtastphase, in der beide Teams versuchten ihr taktisches Konzept aufs Feld zu bringen. Auffallend war in dieser Phase aber bereits wie aggressiv die Gäste hier in allen Mannschaftsteilen zu Werke gingen. Dem Gastgeber wurde bereits im Spielaufbau die Zeit und Sicherheit genommen, das Spiel an sich zu reißen. Das 1:0 in der zehnten Minute, welches den Gastgeber gleich völlig aus dem Konzept brachte, wurde allerdings durch ein ungeahndetes Foulspiel des Unparteiischen begünstigt. Ein in die Spitze gespielter Ball der Gäste wurde von Robert Greifzu erlaufen und die Situation schien dadurch unter Kontrolle.
Steinbach-Hallenbergs Stürmer Robert Menz setze aber nach, zog den verdutzten Robert Greifzu regelwidrig am Arm und stocherte den Ball zum Erstaunen der Hausherren ins lange Eck. Die Spieler der heimischen Spielgemeinschaft schauten sich an und warteten ihrerseits eigentlich auf einen Pfiff, dieser blieb aus und somit ging der Gast mit 1:0 in Führung. In der 14. Minute war es auf der Gegenseite Pascal Sauer, der eine Flanke von der linken Seite rechts neben das Tor setzte. Die Gäste versuchten immer wieder über ihren agilen Holland-Moritz das Spiel zu kontrollieren und Überzahlsituationen im Mittelfeld zu schaffen.
In der 20. Minute führte das aggressive Pressing der Gäste zu einem Fehler der Hausherren im Mittelfeld und zum Ballverlust. Der sofort nach vorne gespielte Ball wurde von der rechten Seite im Strafraum quer gelegt und Martin Pivarci hatte keine Mühe den Ball ins Tor zu schieben. Dieser Nackenschlag saß und man musste sich in den nächsten Minuten als Fan der Heimelf Gedanken über den weiteren Verlauf machen. Was folgte war allerdings die stärkste Phase der Spielgemeinschaft, die nun ihrerseits engagierter zu Werke gingen und es schafften, im Mittelfeld Zweikämpfe zu gewinnen und Bälle zu erobern. Eine dieser Eroberungen führte in der 31. Minute dazu, dass Goalgetter Marcel König im Zentrum freigespielt wurde und alleine auf Martin Bindriem zulaufen konnte.
König, der in den Wochen zuvor nahezu jeden Ball im Tor unterbrachte, war wohl selber überrascht, dass die Abseitsfalle der Gäste nicht funktionierte und der Pfiff des Schiedsrichters ausblieb. Sein platzierter Schuss ins linke untere Eck wurde von Bindriem noch stark um den Pfosten gelenkt. So verpuffte diese starke Phase der Rhöner und 10 Minuten später konnte Steinbach-Hallenberg bereits die Vorentscheidung erzielen. Die Greifzu/König-Schützlinge waren bis zur Mittellinie aufgerückt, ehe eine missglückte Flanke abgefangen wurde und wiederum Robert Menz, der ein starkes Spiel machte, alleine auf Torhüter Andreas Greifzu zulaufen konnte. Sein platzierter Flachschuss schlug unhaltbar im rechten Eck ein. Die Heimmannschaft bemühte sich trotz des 3-Tore Rückstandes darum, bis zur Pause den Anschluss zu erzielen. Einzige Chance bis zum Pausenpfiff besaß dazu Marcus Wezel, der aber, im 16er freigespielt, den Abschluss verpasste.
Die zweiten 45-Minuten waren eher ereignisarm und ohne große Torraumszenen. Die Gäste versuchten weiterhin das Spiel zu kontrollieren und taten dies nun aus einer etwas tiefer gestaffelten Abwehr heraus, bleiben aber das gefährlichere Team. Die Hausherren versuchten weiterhin ins Spiel zu kommen und wenigstens noch den Ehrentreffer zu erzielen. In der 58. Minute ergab sich für Pascal Sauer eine Schussmöglichkeit, er setzte den Ball aber zu hoch an. Als die Mannen um Kapitän Robert Greifzu den Druck nochmals erhöhten und dadurch bis zur Mittellinie aufrückten, ergaben sich einige Konter der Gäste. Einen dieser Konter konnte Phillip Hermann zum 4:0 nutzen. Zu allem Überfluss verletzte sich dabei auch noch Danny Reuchsel und die Rhöner mussten die Partie mit 10 Mann zu Ende spielen. Die letzte Chance des Spiels hatten dann die Gäste. Einen Freistoß von Holland-Moritz wehrte Keeper Greifzu ab, der Nachschuss vom eingewechselten Valentin Palleit ging aber über das Tor.
Der Sieg der Gäste geht vollkommen in Ordnung, auch wenn er durch den Spielverlauf begünstigt wurde und ein, oder zwei Tore zu hoch ausfiel. Sie waren die spritzigere und agilere Mannschaft und bestraften in den ersten 45 Minuten nahezu jeden Fehler der Spielgemeinschaft. Der Heimelf ist zu raten, das Spiel möglichst schnell abzuhaken und sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren.