Waren vergangene Saison, das ein- oder andere mal, Spiele in Kaltensundheim eher eine Freude für die Gäste, zeigten die Greifzu/König-Schützlinge gegen Floh-Seligenthal, dass sie es auch anders können. Doch zu Beginn sah es noch nicht so aus…
Nach der obligatorischen Abtastphase des Spiels, war es zunächst der Gast, der die gefährlicheren Aktionen in Richtung Gehäuse der Gastgeber zeigen konnte. Zwar hatte die SG Kalten Rhön mehr Ballbesitz, konnte diesen aber nicht in Chancen ummünzen. So war es Maximilian Feiler, der nach einer Flanke von links freistehend in Richtung Thomas Kämmer köpfte, in ihm aber seinen Meister fand. Kurze Zeit später die Topchance für Floh-Seligenthal, als zwei Spieler, aus zumindest abseitsverdächtiger Position, alleine auf Keeper Kämmer zulaufen konnten. Der erfahrene Schlussmann der Spielgemeinschaft blieb lange stehen und wehrte dann den überhastet abgeschlossenen Ball zur Seite ab. Das war es dann aber auch mit den Angriffsbemühungen der Gäste in Abschnitt eins.
Gefährliche Aktionen fabrizierten die Offerle-Schützlinge von da an nur noch vor dem eigenen Tor. In der 13. Minute schlug Marco Fehringer nach einem Einwurf von rechts den Ball in Richtung gegnerisches Gehäuse. Keeper Pfromm war bereits auf dem Weg zum zweiten Pfosten, als Abwehrspieler Weisheit den Ball auf den ersten Pfosten verlängerte und seinen Torhüter dabei auf dem falschen Fuß erwischte. Dieses Gegentor traf die Mannschaft um Kapitän Steven Paul wie der Blitz und sie agierte von da an wie gelähmt. Das 2:0, nur drei Minuten später durch Pascal Sauer erzielt, war eine feine Einzelleistung. Er drang von links in den Strafraum ein, umkurvte zwei Gegner und schob unhaltbar ins Tor ein. Neun Minuten später dann schon so etwas wie die Vorentscheidung. Jonas Reder wollte, nach einer Balleroberung, seinen Mitspieler Enrico Heim bedienen, der auch nach dem Ball ging, aber nicht mehr eingreifen musste, da Abwehrspieler Mathias Nicht die Kugel unsauber traf und den Ball über Keeper Pfromm ins Tor bugsierte.
Das zweite Eigentor an diesem Nachmittag und nun musste man als Gästefan etwas Angst haben, was den Spielverlauf anbelangte, denn von den Gästen kam fast gar nichts mehr. Es spielte nur die heimische SG und diese versuchten das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben. Zunächst war es ein Kopfball von Jonas Reder, der von Keeper Pfromm unterschätzt wurde, durch großen Einsatz aber noch vor der Linie gerettet werden konnte. In der 36. Minute war es Sauer, der von links in den Strafraum zog, dann aber überhastet nur das Außennetz traf. Derselbe Spieler hatte kurz vor der Pause dann noch eine Möglichkeit, konnte in zentraler Position aber nur den Torwart anschießen. So ging es mit einem hochverdienten 3:0 in die Pause und die Zuschauer rätselten, was wohl in Durchgang zwei auf sie warten würde.
Zunächst einmal änderte sich wenig, die Männer um Kapitän Robert Greifzu spielten weiter guten Fußball, ließen aber in der ein- oder anderen Situation, das Tempo etwas schleifen. Dennoch sprangen weiterhin Chancen heraus, die einfach zu leichtfertig vergeben wurden. In der 47. Minute bereits war es Mittelfeldmotor Marcus Wezel, der nach einer Ecke freistehend über den Kasten köpfte. Drei Minuten später zog der, an diesem Tag top aufgelegte Pascal Sauer in den Strafraum, legte auf Torjäger Enrico Heim ab, welcher aber zwei Spieler der Gäste kurz vor der Torlinie anschoss. Die dritte dicke Chance hatte wiederum Marcus Wezel, der den Ball am herausstürmenden Torwart vorbeilegte. Sein Ball wurde allerdings erneut auf der Linie zur Ecke geklärt.
So vergingen die Minuten und als alle auf das 4:0 der Heimelf wartete, fand der Gast mit einer Standsituation kurzzeitig wieder zurück in die Partie. Vorausgegangen war ein vermeidbares Foul in der Hälfte der Rhöner. Der berechtigte Freistoß in den Strafraum konnte nur regelwidrig abgewehrt werden und den darauf fälligen Elfmeter verwandelte Denny Ulsperger in der 60. Minute souverän. Was folgte war so etwas wie ein Aufbäumen der Gastmannschaft, die versuchten den Spielstand zu verkürzen. Genau in diese Druckphase hinein holten sie aber Enrico Heim im eigenen Strafraum von den Beinen und den wiederum berechtigten, und vom souverän leitenden Schiedsrichter Ringo May-Nowak auch sofort angezeigten Strafstoß, verwandelte Marcel König sicher zum 4:1. Nun war die Gegenwehr der Gäste endgültig gebrochen und in den verbleibenden 20 Minuten spielte nur noch die Spielgemeinschaft. Als Belohnung seiner tollen Leistung an diesem Nachmittag durfte sich Pascal Sauer in der 81. Minute nochmals in die Torschützenliste eintragen. Den Deckel auf den 6:1 Erfolg machte dann Einwechselspieler Benedikt Grimm, der erstmals im Kader der ersten Mannschaft stand. Einen zu kurz gespielten Ball konnte er aus gut und gerne 35m Entfernung über den, zu weit vor seinem Tor stehenden Torwart, ins Netz schießen.
Resümierend kann man sagen, dass der deutliche Sieg der SG Kalten Rhön auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Sie versuchten über die gesamten 90 Minuten Fußball zu spielen und Chancen zu kreieren. Bei der Heimelf ragten zusätzlich noch die Akteure Sauer, Thamm und Fehringer heraus. Floh schenkte sich zwei Tore selber ein und wirkte viel zu statisch und zu passiv. Man könnte von einem gebrauchten Tag sprechen. Überflüssigerweise verletzte sich auch noch Marian Glock, wir wünschen von hier aus gute Besserung.