Information der Stadt Geisa
Insgesamt 6,2 Mio € will die Stadt Geisa im kommenden Jahr in die Infrastruktur sowie in verschiedene kommunale Projekte und Vorhaben investieren. Diese Summe des Vermögenshaushaltes beschlossen die Stadträte in der letzten Stadtratssitzung im Geisaer Kulturhaus.
Der Verwaltungshaushalt der Stadt beläuft sich in 2022 auf 7,8 Mio €.
„Unsere Stadt hat sich in den letzten Jahren außerordentlich positiv entwickelt“, sagte Bürgermeisterin Manuela Henkel.
Diese Entwicklung zeige sich vor allen Dingen in der 7,2%igen Steigerung der Einwohnerzahlen in den letzten zehn Jahren (im Vergleich Thüringen -12,5 %).
Auch in 2021 gab es eine gute Nachfrage nach Bauplätzen im neu erschlossenen Baugebiet „Zum Weinberg“. Von insgesamt 32 Bauplätzen sind aktuell nur noch neun frei.
Bei der Gewerbesteuer gab es in 2021 eine leichte Steigerung auf 2.300.000 €.
„Unser starkes Gewerbegebiet ist der Erfolgsgarant für unsere Region“, betont die Bürgermeisterin. „Wir setzen auch weiterhin auf einen im Vergleich zum landesweiten Nivellierungshebesatz von 395 niedrigen Gewerbesteuerhebesatz von 357“, so Manuela Henkel.
Die positive Weiterentwicklung der Stadt möchte der Stadtrat auch in Zukunft vorantreiben und setzt dabei auf Weiterentwicklungen des Gewerbegebietes und beim altersgerechten Wohnen, auf neue Freizeit- und Sportangebote, einen nachhaltigen Waldumbau sowie die Digitalisierung der Stadtverwaltung.
„Bei der Aufstellung des Haushaltes war es den Stadtratsmitgliedern wichtig, eine ausgewogene Mischung zwischen Investitionen in die Kernstadt selbst und in den Ortsteilen zu finden“, so der Erste Beigeordnete Steffen Bott.
Bei der Weiterentwicklung der Infrastruktur möchte die Stadt im nächsten Jahr die Arbeiten an der Interkommunalen Sport- und Freizeitanlage abschließen. Dazu müssen noch die Arbeiten am bereits im Rohbau stehenden Mehrzweckgebäude beendet und der geplante Pumptrack sowie Skaterbahn und Liegewiese angelegt werden.
Eingeweiht werden soll die Anlage, die insgesamt 4,7 Mio € bei 500.000 € Eigenmittel kostet, Mitte nächsten Jahres.
Zum Ende dieses Jahres werden auch die Planungen zur Umsetzung des Radwegeprogrammes beendet werden. Mit dem Programm will man alle elf Ortsteile an die Kernstadt anschließen und eine für Bürger und Gäste nachhaltige Infrastruktur schaffen.
Die Investitionen in den Ausbau des Radwegenetzes betragen in 2022 circa 250.000 €. Die Gesamtkosten belaufen sich hierfür auf mehrere Jahre verteilt auf 2,8 Millionen €, die durch das bundesweite Programm der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert werden.
Im nächsten Jahr soll mit den baulichen Maßnahmen an verschiedenen Trassenabschnitten begonnen werden.
In Sachen Nachhaltigkeit wird die Stadt weiterhin in den Waldanbau investieren, um die in den letzten Jahren aufgetretenen Borkenkäferschäden zu kompensieren.
Weiterhin ist in 2022 die Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Sportlerheims Borsch und des Mehrzweckgebäudes der Interkommunalen Sport- und Freizeitanlage geplant.
Ebenso sollen zügig die Planungen zur Sanierung des Kindergartens Geismar baulich umgesetzt werden. Insgesamt 600.000 € investiert die Kommune in die Einrichtung, um die aktuellen Kindergartenplätze von 63 auf 75 zu erhöhen.
Mit 516.000 € will die Stadt Geisa mit Fördermitteln die Ulsterbrücke in Borsch sanieren.
„Hierzu müssen allerdings noch unvorhergesehene Voruntersuchungen durchgeführt werden“, war von Steffen Bott zu erfahren.
Durch ein sich veränderndes Reiseverhalten in Richtung Regionalität und Nachhaltigkeit sieht die Stadt Chancen für die weitere Entwicklung des Tourismus.
Hierzu wurde unter anderem ein interkommunales Tourismuskonzept in Zusammenarbeit den Gemeinden Buttlar und Schleid in 2021 eingereicht, bei dem man auf Fördermittel hofft.
Ebenso sollen die in 2021 gestarteten Projekte des Regional-Budgets mit Aufstellung eines Infoterminals, Umsetzung einer Heimat-Entdecker-App, origineller Gefängnisübernachtung sowie der Anlage eines Naturspielplatzes in Borsch und des „Stillen Weges“ zwischen Otzbach und Bremen im nächsten Jahr zum Abschluss gebracht werden.
Größere Investitionen in Höhe von 222.000 € sind im Bereich der Feuerwehren im nächsten Jahr angedacht.
Neben der Anschaffung von Atemschutzgeräten, sollen die mechanischen Sirenen auf digitale umgestellt werden, um eine bessere Alarmierung der Bevölkerung zu gewährleisten.
„Gerade die Erfahrung aus der Hochwasserkatastrophe in 2021 haben gezeigt, dass hier Handlungsbedarf besteht“, betonte die Zweite Beigeordnete Simone Kleinstück.
Die Haushaltsplanung sieht weiterhin die Sanierung der Stadtmauer und die Instandsetzung der Mauergasse auf der Westseite der Altstadt von Geisa vor. Beide Projekte wurden mit insgesamt 317.000 € bei 159.400 € Fördermitteln veranschlagt.
Vor zwei Jahren wurden die Ortsteile der Stadt in das Förderprogramm der Dorferneuerung aufgenommen worden. Neben zahlreichen privaten Maßnahmen wird auch die Kommune in 2022 hier wichtige Investitionen vornehmen.
Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Ketten ist aktuell davon die größte Maßnahme, die vor allen Dingen die Vereine und die Dorfgemeinschaft vor Ort stärken soll und im Haushalt 2022 mit 310.000 € zu Buche schlägt.
Weiterhin sollen über dieses Förderprogramm die Sanierung der Mauer der Kleinen Kirche Borsch mit 60.000 € und verschiedene Maßnahmen zur Außengebietsentwässerung vorgenommen werden.
Ebenso ist geplant, im Ortsteil Otzbach die Trauerhalle abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Hier plant man mit Kosten in Höhe von 60.000 €.
Weiterhin setzt die Stadt durch Einführung der E-Rechnung auf die Fortführung des begonnenen Digitalisierungsprozesses der Stadtverwaltung, um für die Bürger mehr digitale Serviceleistungen anzubieten und um ein effizientes Arbeiten in der Stadtverwaltung zu gewährleisten.
Neue Kreditaufnahmen sind für 2022 nicht geplant, damit sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung der Kommune von 1.027,11 € auf 979,31 €. Laut Haushaltsplanung beträgt die Rücklage Ende des nächsten Jahres noch 1 Mio €.