Gastbeitrag von Julia Otto
In diesem Jahr konnte das traditionelle Krippenspiel am Heiligabend in der Ev. Kirche in Merkers wieder vor Publikum stattfinden. Doch coronabedingt war dieses Jahr nicht alles wie gewohnt.
Wer an dem Heiligabend-Gottesdienst teilnehmen wollte, musste sich vorab im Pfarramt Dorndorf anmelden und vor dem Einlass einen 3G-Nachweis vorzeigen. Während des gesamten Gottesdienstes galt Maskenpflicht.
Zudem waren fast alle Darsteller:innen des Krippenspiels geimpft. Alle anderen wurden vor dem Gottesdienst getestet.
Zum Familiengottesdienst mit Krippenspiel unter dem Motto: „Die Weisen und der Stern“ begleiteten Eltern und Großeltern ihre Kinder und Enkelkinder.
Eifrig fieberten die neun Jugendlichen und Kinder aus Merkers auf die Vorstellung hin, welches Pfarrerin Franzsika Freiberg in der Adventszeit mit den Kindern einstudiert hatte. Freudestrahlend verkündete der himmlisch gekleidete Stern Leonie Schuhmann die frohe Botschaft.
Ganz aufgeregt waren die drei Weisen Mathilda Nehrig, Anna Katharina Schulz und Clara Hill sowie der Wirt den Frida Hill spielte und Dienerin Pia Schuhman über das Heilige Paar Josef (Kurt Kaiser) und Maria (Paula Kluge). Als Erzählerin agierte Heidi Kaiser vom Pult.
Dass aus dem Krippenspiel ein Angebot geworden ist, an dem Kinder unbefangen teilnehmen – egal ob in der Kirche oder nicht –, hat sich erst in den letzten fünf Jahren so entwickelt, seitdem Franziska Freiberg als Pfarrerin im Pfarrbereich Dorndorf wirkt. „Einige Jugendliche haben schon seit frühester Kindheit beim Krippenspiel mitgemacht“, erzählt die Pfarrerin.
In diesem Jahr benötigte das Spiel wenig Requisiten. Die Krippe, Kostüme und der Stern mussten lediglich vom Dachboden im Pfarrhaus in Dorndorf geholt werden. Für die Kulisse von Bethlehem bewies Pfarrer Franziska Freiberg ihr künstlerisches Talent, indem Sie die Stadt Jerusalem auf eine 2 x 2 Meter große Leinwand zeichnete.
Die Jugendlichen und Kinder überzeugten mit ihrem Schauspiel und ihrer Textsicherheit. Die 12-jährige Clara Hill aus Merkers spielt im Stück einen der Weisen und wirkt bereits das fünfte Mal im Krippenspiel mit.
„Es macht Spaß, weil man in eine andere Rolle schlüpfen kann“, sagt sie. Eins steht für alle Darsteller:innen nach dem Krippenspiel fest: „Wir wollen im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein.“
Pfarrerin Franziska Freiberg rief in Ihrer Predigt dazu auf, trotz aller Widrigkeiten und Weihnachtsstress das friedvolle Fest nicht zu verpassen.
Die Botschaft von Weihnachten bleibt: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. „Diese Liebe finden wir in der Krippe“. Sie überwindet den Hass, Gewalt, Traurigkeit und Depression wie das Licht die Finsternis.
Organistin, Aliaksandra Eyring aus Leimbach stimmte mit Liedern wie „Stern über Bethlehem“ und „Ihr Kinderlein kommet“ an der Orgel auf den schönsten Gottesdienst im Jahr ein.
Dafür wurde sie zum Abschluss mit einem tosenden Applaus belohnt.