Gastbeitrag von Anja Nimmich
Zur Einweihung des neu errichteten „Stillen Weges“ zwischen Otzbach und Bremen hatten die Stadt Geisa sowie der Ortsbeirat von Otzbach am vergangenen Wochenende eingeladen.
Bei winterlichem Sonnenwetter starteten die Wanderer vormittags an der Kirche in Bremen. Vorbei ging es am Vierzehnheiligen-Bildstock mit zwei neu aufgestellten Tafeln mit Informationen über die 14 Nothelfer sowie über ein am Weg entlang gelegenes Landwehr.
Die nächsten Stationen waren der neu angelegte Meditationsplatz und die bereits vorhandene „Wunschglocke“ mit Jakobusfigur. Ziel der Wanderung war dann der von der Metallbaufirma Nensel neu errichtete Gebetsmühlenkreuzweg.
Dieser besteht aus zwei Rollen, die die vierzehn Stationen des Leidensweges Jesu darstellen und ist nach tibetianischem Vorbild konstruiert.
Schon von weitem wurden die Wanderer mit einem musikalischen Ständchen der Alphornbläsergruppe „Siebenschläfer“ aus Geisa begrüßt.
Rudi Nensel aus Otzbach, der während der Wanderung bereits geweihte Jakobus-Muscheln verteilt hatte, hieß an dieser Station des Weges alle Gäste ganz herzlich willkommen und begrüßte besonders Landrat Reinhard Krebs und Bertram Vogel von der Rhön GmbH.
Stadtpfarrer Martin Lerg hielt vor Ort eine kleine Kreuzwegandacht und stellte die einzelnen vierzehn Stationen vor.
Mit der Einweihung des Kreuzweges wurde dann auch offiziell der neue Wanderweg, der entlang des Jakobusweges und des Eisenacher Hausweges führt, eröffnet. Musikalisch wurde die Einweihung vom Bremer Kirchenchor begleitet.
„Das winterliche Wetter passt sehr gut zur Eröffnung unseres neuen Stillen Weges“, stellte Bürgermeisterin Manuela Henkel fest.
Mit dem Schnee käme die Welt immer ein bisschen zur Ruhe und es würde stiller und genau diese Dinge könnten die Menschen auch auf einer Wanderung entlang des Weges erleben.
„Wir haben vor Corona oft im Außen, im Mehr, im Materiellen und im Globalen gelebt“, so Manuela Henkel. „Sehen wir diese Krise als Chance, damit wir wieder mehr ins Innere und in die Einfachheit kommen und unsere Region wieder neu entdecken“.
Sie wünschte allen, die den Stillen Weg künftig gehen werden, schöne Momente in der außergewöhnlichen Natur der Rhön sowie die Möglichkeit, die Faszination und den Zauber der Stille für sich wieder zu entdecken.
Die Bürgermeisterin bedankte sich vor allen Dingen bei Rudi Nensel für die Ideengebung zur Erweiterung des Weges sowie beim Thüringer Umweltministerium (TMUEN) für die finanzielle Unterstützung und bei der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön für die Projektbegleitung.
Die Gesamtkosten beliefen sich auf 12.300 €, wovon 90 % über ein Förderprogramm des Thüringer Umweltministeriums zur nachhaltigen Regionalentwicklung im Biosphärenreservat abgedeckt wurden.
Weiterhin dankte die Bürgermeisterin allen Stadträten, den Ortsbeiräten, den beiden Ortsteilbürgermeistern Franziska Göb und Marcus Kircher, allen beteiligten Ehrenamtlichen und Firmen, Sylvia Grasreiner für die Projektbegleitung, Ilona Hillert und Wolf Henning-Schorn für die sprachliche Umsetzung der Meditation, dem Rhönforum und der Rhön GmbH sowie den Stadtmitarbeiterinnen Eva Pagel und Carmen Henkel für die gute gemeinsame Zusammenarbeit und Unterstützung.
Landrat Reinhard Krebs freute sich wieder in der Rhön zu sein, um nach der langen Zeit die Gemeinschaft mit den Menschen vor Ort erleben zu können. „Das ist genau das, was wir jetzt brauchen“.
Rudi Nensel bedankte sich bei allen Beteiligten und lud im Anschluss in die Festhalle Nensel zum gemeinsamen Mittagessen ein.
Dort begrüßte er Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung, der er noch einmal ausdrücklich für die Unterstützung dankte.
„Ich freue mich, dass mit Mitteln des Nachhaltigkeitsbudgets ein Projekt zur Förderung der regionalen Identität geschaffen werden konnte“, sagte Ulrike Schade.
„Auf dem Stillen Weg verbinden sich Entspannung, Religion und Naturerlebnis. Wir hoffen, dass dieses ganz besondere Angebot nicht nur von Touristen, sondern vor allem von den Rhönerinnen und Rhönern gut angenommen wird.“
Für Kaffee und leckeren hausgemachten Kuchen hatten die Otzbacher, Geblarer, Bremer und die Geisaer Frauen gesorgt. Musikalisch spielten die Kettener Blasmusikanten auf.
Ebenso konnten die Gäste eine kleine Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte besichtigen und am Nachmittag eine Wanderung mit Rudi Nensel zum Arzberg mit spannenden Informationen zur Blauen Scilla erleben.