Zwischen Bier & Rhönpaulus – Kindergarten geht auf Geschichtsreise durch Kaltennordheim

Gastbeitrag von Katja Schramm

Auch im letzten Kindergartenjahr kommt in der „Wilden-Perde-Gruppe“ im Kindergarten Kaltennordheim garantiert keine Langeweile auf.

Über viele Erlebnisse wurde schon berichtet: über das Apfelsaftpressen in der „Mostalgie“, die Waldtage, Igelnestbauen, Museumsbesuche, Auszeichnung zur „Biosphären-Kita“, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die eigene Heimat zu kennen, die regionale Verbundenheit zu spüren und von den Produkten der Rhönregion zu erfahren, nimmt einen wichtiges Teil der pädagogischen Arbeit im Kindergarten „Haus der Entdecker“ ein.

Viele Menschen außerhalb der Einrichtung gehören deshalb zu Partnern, die mithelfen, das Thema Regionalität für die Kinder lebendig zu gestalten.

Keine Frage also, dass auch die Besichtigung der Kaltennordheimer Rhönbrauerei mit Braumeister Julian Reukauf dazu gehörte. Nicht nur, weil Tochter Greta als achte Generation des Familienbetriebes derzeit noch die „Wilde-Pferde-Gruppe“ besucht.

Zu erfahren, was im eigenen Heimatort produziert und weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, gehört auch zum Wissen über Heimatgeschichte dazu. Ebenso, was sich im Laufe der Jahrhunderte in Kaltennordheim und Umgebung zugetragen hat.

Besonders die Geschichten über den legendären „Rhönpaulus“ begeistert die 21 Kinder der Vorschulgruppe immer wieder.

Umso größer war die Freude, in Begleitung von Dagmar Müller und Carola Schmidt vom Geschichtsverein, die Gefängniszelle über dem Eingangstor zum Schlosshof zu besuchen, in welcher der „Rhönpaulus“ still sein Dasein fristet.

Freilich als Puppe, erfuhren die Mädchen und Jungen anschaulich so einiges mehr über sein Leben. Ein paar Türen weiter öffnete sich den zukünftigen Schulanfängern ein Unterrichtsraum aus Zeiten ihrer Urgroßeltern.

Auf den alten Schulbänken durften sie Platz nehmen, mit Schieferstift auf der Schiefertafel schreiben und das „Rhönlied“ unter Aufsicht von Andreas Fack gemeinsam singen.

Der lebensgroße Aufsteller des Lehrers und Rhöndichters neben der großen Kreidetafel flößte so manchem Respekt ein. In wenigen Wochen, das wissen die Kinder, werden sie die Grundschule besuchen, die seinen Namen trägt „Andreas Fack“.