Beitrag von Rüdiger Christ
Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) machte am Mittwochabend mit seiner Herbsttour „Diskutiert unzensiert“ Station in Dermbach.
Nach gut 2,5 Stunden angeregter Diskussion, resümierte ein Bürger sehr besorgt und nachdenklich: „Wie wollen wir über den Winter kommen?“ An diesem Abend war das das bestimmende Thema.
Schon bei der Begrüßungsrunde ging Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk kritisch auf die anstehende Erhöhung der Kreisumlage ein. Dermbachs CDU-Vorsitzender Burkhard Seifert verglich die jetzige Situation mit der Zeit der Wende von 1989.
Martin Henkel forderte zu Beginn der Diskussionsrunde, alle Möglichkeiten der Energieerzeugung zu nutzen, um einen drohenden Blackout im kommenden Winter zu vermeiden.
Ein Zusammenbruch des Stromnetzes im Winter würde verheerende wirtschaftliche Schäden und schwere soziale Spannungen zur Folge haben.
Langfristig sieht Henkel den demografischen Wandel, die gezielte Zuwanderung von Fachkräften und die Beendigung der Belastung des Sozialsystems, eine solide Fiskalpolitik als dringend zu lösende Aufgaben der Politik.
„Wie weit kommt denn meine Meinung im Landtag an?“, wurde gleich zu Beginn von einem Bürger gefragt. Der Landtagsabgeordnete antwortete daraufhin, dass er die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in seiner Arbeit im Landtag mit einfließen lasse.
Eine immer stärker auswuchernde Bürokratie in Thüringen, sowie die Ausrichtung der Landesregierung auf die städtischen Zentren benachteilige die Menschen im ländlichen Raum.
„Die Menschen verstehen die aktuelle Politik nicht mehr“, meinte daraufhin Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk.
„Wer hat noch Vertrauen in die Politik?“, meinte ein Landwirt. Hierzulande sollen landwirtschaftliche Flächen stillgelegt werden, dafür werden die Agrarimporte gesteigert. „Wir sägen uns unseren wirtschaftlichen Ast selbst ab“, so der Landwirt.
Gemeinderat Dr. Jürgen Grammlich sieht weitere wachsende Zumutungen auf die Bevölkerung zu kommen. „Die fetten Jahre sind vorbei“, so Grammlich.
Gemeinderat Ulrich Winius fordert eine langfristig globale Lösung der Energiewende.
Auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern wurde sich an diesem Abend kritisch zu den Themen steigende Inflation, Familienpolitik, Rechtssystem, Lehrermangel und Unterrichtsausfall, mangelnde Neutralität der Medien und dem Ukrainekrieg geäußert.
„Gibt es von der Landesregierung vorbereitete Notfallpläne für den bevorstehenden Winter?“, war die Frage eines Bürgers. Martin Henkel musste das verneinen, er habe immer mehr Zweifel an der Fachkompetenz der Landesregierung.
Henkel forderte abschließend die Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung ihrer Stadt- und Gemeinderäte und der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf.
„Die Geschichte hat gezeigt, das Dinge verändert werden, wichtig ist die Bereitschaft dazu“, so der Landtagsabgeordnete abschließend.