Gastbeitrag von Katja Schramm
24 Holzscheiben zieren den Weg zur Krippe im Stall - bis zur Eingangstür des Kaltennordheimer Kindergartens rücken Maria und Josef jeden Tag ein Stückchen weiter.
Eine feste Tradition, seit vielen Jahren verfolgen die Mädchen und Jungen auf diese Weise, wie lange es noch bis zum ersehnten Weihnachtsfest dauert. Auch im Haus ist vorweihnachtliche Gemütlichkeit eingezogen, bereits im Flur werden die Kinder und ihre Familien vom leuchtenden Weihnachtsbaum begrüßt und überall in den Gruppen brennen Lichter, die der Dunkelheit entgegen trotzen.
Der Duft von selbstgebackenen Plätzchen zieht durchs Haus, daran haben die Kinder genauso ihre Freude wie am weihnachtlichen Basteln, an Liedern, Gedichten, Geschichten, an Märchenstunden und Erzähltheater.
Vom Förderverein des Kindergartens gab es am Nikolaustag traditionell Geschenke für alle Gruppen. Der Nikolaus selbst verteilte die Bücher, Spiel- und Bastelsachen und erfreute damit die Herzen der Kinder.
Während im „Haus der Entdecker“ die Vorfreude Einzug hält, denken die Erzieher und Kinder auch an diejenigen, die außerhalb des Kindergartens Zuwendung und Mitgefühl benötigen. Ganz nach dem Vorbild Sankt Martins, auch an andere zu denken.
Wie an die Bewohner des Seniorenparkes „Haus Hermesgarten“ in Kaltennordheim. Zwei Jahre durften die Kindergartenkinder coronabedingt die Einrichtung nicht betreten. Doch nun konnte endlich an die langjährige Tradition angeknüpft werden.
Mit einem herbstlichen Programm im September gestartet, kehrten die Kinder der Vorschulgruppe „Wilde Pferde“ nun wieder in den Seniorenpark ein und bescherten mit ihrem Auftritt zur Weihnachtszeit den Bewohnern eine große Freude.
Neben Liedern und Gedichten brachten die Mädchen und Jungen selbst gebastelte Weihnachtsengel mit, die nun den Weihnachtsbaum im „Haus Hermesgarten“ zieren.
An andere zu denken, heißt auch, die Tiere im Winter nicht zu vergessen. Der Igel ist den Kindern dabei besonders ans Herz gewachsen. Lieder, Gedichte und viel Wissenswertes rund um das stachelige Tier begleitete sie durch den Spätherbst.
Seit November steht nun ein Igelhaus aus dem Außengelände des Kindergartens. Aus Reisig, Holz und Laub gebaut von den Schulanfängern, die nun hoffen, dass ein Igelchen mittlerweile darin ein Winterquartier gefunden hat. Auch die Vögel benötigen in der kalten Jahreszeit Hilfe.
Das wissen die Kinder und bastelten auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an Vogelhäuschen aus Milchkartons. Aufgereiht hängen die bunt gestalteten Futterstellen nun in den Sträuchern und Bäumen, die direkt vom Gruppenraum der „Wilden Pferde“ aus beobachtet werden können.
Mehrmals durften die Kinder die Vogelhäuschen bereits mit Futter befüllen, da mit dem ersten Schnee der Hunger der Vögel schon recht groß war. Zur Freude der Mädchen und Jungen, die nun begeistert zuschauen können, wenn sich Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Rotkehlchen gütlich tun. Doch damit nicht genug.
Während in vielen Wohnzimmern allmählich die Weihnachtsbäume aufgestellt werden, sollen sich auch die Tiere im Wald über einen festlich geschmückten Baum freuen. So ziehen die Kindergartenkinder kurz vor den Weihnachtsferien los, um eine passende Stelle zu finden.
Im Gepäck tragen sie Möhren, Äpfel, Heu, Kastanien und Vogelfutter mit sich. Damit dekorierten sie die Zweige und singen in fröhlicher Runde „Oh Tannenbaum“.
Danach kehrt Ruhe in das „Haus der Entdecker“ ein. In den Familien wird Weihnachten gefeiert, der Start in ein neues Jahr steht bevor. Wenn die Kinder Anfang Januar in ihren Kindergarten zurückkehren, wird das Jesuskind in der Krippe im Stall liegen, verbunden mit der Hoffnung auf ein gesundes, zuversichtliches und glückliches Jahr 2023.