Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine dringende E-Mail Ihrer vermeintlichen Hausbank. Darin ein Link, dem Sie folgen sollen: Unter einem Vorwand wird behauptet, dass Sie Ihre Kontodaten und weitere persönliche Informationen preisgeben müssen, da ansonsten beispielsweise eine Kontosperrung bevorsteht.
Wer würde jetzt nicht handeln und die Mail besten Wissens und Gewissens nach beantworten?!
Kurze Zeit später meldet sich dann ein vermeintlicher Bankmitarbeiter am Telefon. Mit den zuvor in der E-Mail gewonnenen Daten - mitunter zu Kundenberater, Buchungen oder Daueraufträgen - erlangt der Anrufer das Vertrauen seines späteren Opfers.
Schließlich fordert der Schwindler den Angerufenen auf, eine TAN zu autorisieren und am Telefon mitzuteilen. Anschließend wird hiermit
eine sogenannte digitale Zahlungskarte mit dem Bankkonto des Opfers freigegeben.
Diese wird beispielsweise über Zahlungsdienstleister - wie Mobilfunkanbieter - für das Handy der Täter freigeschaltet und kann nun ohne weitere Eingabe eines PINs oder einer TAN für kontaktlose Zahlungen und Geldabhebungen in Geschäften oder an Automaten genutzt werden.
Aktuell erreichen die Polizei in Osthessen mehrere Anzeigen mit diesem Vorgehen, wobei immer wieder auch hohe Schadenssummen verzeichnet werden müssen.
Ihre Polizei gibt Tipps:
Wie können Sie sich vor solchen Angriffen schützen?
1. Achten Sie auf den Absender einer Mail. Lange, kryptische Zeichenkombinationen sollten Sie aufhorchen lassen. Oft befinden sich in solchen E-Mails auch Rechtschreibfehler, die Ihrer Bank so nicht passiert wären.
2. Überprüfen Sie das tatsächliche Ziel des Links. Wenn Sie mit der Maus über einen Link fahren - ohne ihn dabei anzuklicken -, sehen Sie in der Statuszeile des Browsers die tatsächliche Zieladresse. Hieraus sollte Ihre Bank erkennbar sein. Alles andere sollte Sie stutzig machen.
3. Wenn Sie Zweifel an der E-Mail haben, erkundigen Sie sich telefonisch bei Ihrer Bank, ob die erhaltene Mail tatsächlich von dieser stammt.
4. Teilen Sie niemals Login-Daten (Nutzername, Passwort) per E-Mail / SMS / Messenger an Ihnen fremde Personen mit, auch wenn Sie dazu aufgefordert werden.
5. Öffnen Sie keine Anhänge aus verdächtigen E-Mails. Das reine Öffnen der E-Mail richtet üblicherweise keinen Schaden an. Hinter angehängten Dateien kann sich aber Schadsoftware verbergen, etwa sogenannte Keylogger, die alle Tastatureingaben aufzeichnen und so Ihre Passwörter auslesen.
6. Halten Sie Ihre Browser- und Antivirenprogramme aktuell. Diese erkennen häufig Phishing-Versuche und blockieren oder warnen per Pop-up-Nachricht davor.
Was, wenn ich doch möglicherweise eine solche Mail geöffnet und beantwortet habe und sich nun ein angeblicher Bankmitarbeiter telefonisch bei mir meldet?
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder Bankangestellter ausgibt, den Sie möglicherweise als solchen nicht erkennen.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld, TANs oder Überweisungen von Ihnen fordert.
- Rufen Sie den Ihnen bekannten Bankmitarbeiter unter der Ihnen bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an.
ACHTUNG: Nutzen Sie hierzu nicht die Wahlwiederholungstaste, sondern legen Sie das Gespräch bewusst auf und wählen Sie die Nummer neu in das Telefon ein.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.
Informationen zum Trickbetrug finden Sie auch auf der Internetseite www.senioren-sind-auf-zack.de.