Draußen wildes Schneegestöber und bittere Kälte, innen großes Gelächter und tosender Applaus - nach zwei Jahren Pause wurde in Kaltenlengsfeld endlich wieder Karneval gefeiert.
Die beiden Moderatoren des Abends, Präsident Tobias Trautwein und sein Stellvertreter Ricardo Berger, begrüßten die zahlreichen Gäste am Freitagabend mit ihrer Feuerwehrgymnastik und haben dem Publikum damit „auch das nächste Kinderlied versaut.“
Die beiden freuten sich, dass der Saal endlich wieder voll war und hießen die „Red Diamonds“ herzlich willkommen. Die 15 Mädels der Kaltenlengsfelder Garde überzeugten mit ihrer Tanzeinlage das Publikum und durften eine Zugabe abliefern.
Trainiert werden die Tänzerinnen im Alter von acht bis 13 Jahren von Josefine Berger, die für ihre geleistete Arbeit anschließend ein Präsent überreicht bekam.
Nach der Vorstellung der fleißigen Handwerker Sebastian Strauch und Kevin Hartmann betraten die Sänger des FKK (Flögeler Karneval Klub) die Bühne.
Das erste Lied, gesungen auf Rhöner Platt, handelte von den „guten Männern und ihren energischen Frauen“ und wurde von Bodo Beck (†) geschrieben und sorgte für den ein oder anderen Schmunzler bei den Zuhörern.
„E Bier, en Schnaps“ boten Udo Hübner, Dietrich Ebert und Tobias Leister gemeinsam mit Enrico Weider als nächstes dar und gaben damit einen Wink mit dem Zaunpfahl an die Theke.
Bei der Zugabe „Lengsfeld, meine Perle“, eine Hymne für das Heimatdorf, waren nicht nur die Akteure auf der Bühne den Tränen nahe.
Romantisch ging es mit den Dancing Girls vom Dermbacher Karnevalsverein weiter. Die Tänzerinnen begeisterten gemeinsam mit ihrem „Bachelor“ das Publikum und freuten sich auf ihre Zugabe.
Was die Wochentage so für Probleme haben, vermittelte die „Clique“ in ihrer Therapiegruppe den Zuschauern. Der Montag (Conny Pawlowsky) sei einfach der längste Tag von allen und bei allen am unbeliebtesten. Er bekomme immer die ganze Arbeit und ihm geht es oft gar nicht gut.
Der Dienstag (Ramona Krokowski) arbeite in zwei Schichten und müsse das Geld nach Hause bringen. Der Mittwoch (Tobias Leister) ist Leiter der Selbsthilfegruppe, weil er selbst keine Probleme habe und bei allen beliebt sei.
Der Donnerstag (Michaela Leister) beschwerte sich: „Alles ist bei mir!“ Er müsse seine Abende zwischen Tupperschüsseln, Putzlappen und dem Pfarrer verbringen, während der Freitag (Thomas Credo) seine Abende auf der Disco, im Kino oder beim Fußball verbringen würde.
Der Samstag (Dominik Strauch) und der Sonntag (Christopher Hellmann) verwickelten sich in ein Streitgespräch, weil es dem Sonntag wegen der „Sauferei vom Samstag“ immer schlecht gehen würde. Die Kopfschmerzen seien hierbei nicht das einzige Problem.
Die Wochentage beschlossen, den Samstag zu unterstützen, mit dem Trinken aufzuhören und gingen top motiviert von der Bühne.
Magisch ging es mit den „Peppermint-Brothers“ weiter. Mit ihrer Zaubershow brachten Tobias Trautwein, Ricardo Berger und Christian Ehlert das Publikum zum Lachen.
Mit auf eine Zeitreise durch die 80er Jahre bis heute wurden die Gäste von der Tanzgruppe „The Unknown“ aus Hofbieber genommen. Von Nena und den Spice Girls, über die Währungsumstellung auf Euro, die Fußball-WM und Angela Merkel bis zu Corona und dem 9-Euro-Ticket wurde alles thematisiert und der Saal zum Beben gebracht.
Anschließend betraten Tobias Trautwein, Ricardo Berger und Christian Ehlert erneut die Bühne - diesmal unter dem Namen „Die Sittenstrolche“. Die drei boten einen Sketch über Hausmeister Krause, seinen stotternden Dackelfreund Herbert und seinen Sohn Tommy dar.
Für Gänsehaut sorgte Lukas Schlieter (24) vom Oepfershäuser Karnevalsverein. Er verzauberte das Publikum mit „I Want to Break Free“, „We Are the Champoins“ und „We Will Rock You“ von Queen.
Tobias Leister und Nico Scharfenberg sorgten für Ruhe im Saal. Ihr Sketch zum Mitlesen sorgte für einige Lacher im Saal.
Was sie von der Leipziger Messe alles mitgebracht hatte, zeigte „Elsbeth“ (Josefine Berger) anschließend den Freiwilligen aus dem Publikum. Die „Eisenbahnbimmel“, die Kaffeemühle und ein altes Fahrrad durften von den Mitspielern gleich ausprobiert werden.
Die Tanzgarde aus Rosa versetzte das Publikum nach Bayern und erntete ordentlich Applaus.
Abschluss des Programmabends mit Freunden war der Auftritt des Männerballetts aus Kaltenlengsfeld. Mit Vokuhila, Stirnband und Unterhemd blickten sie auf die „Ossi-Zeit“ mit dem „Goldenen Reiter“ zurück.
Alle Akteure des Abends wurden anschließend noch einmal gefeiert und bejubelt.
Der Karnevalsverein bedankt sich bei Thomas und Benedikt Krokowski für die Arbeit an der Technik, beim Sportverein sowie beim Feuerwehrverein für den Ausschank an beiden Abenden, bei Enrico Weider für die musikalische Unterhaltung, bei allen Helfern und natürlich auch bei Gästen für ein gelungenes Karnevalswochenende und freut sich schon auf das große Jubiläum im nächsten Jahr, wenn der Verein sein 40-jähriges Bestehen feiert.