Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Bis auf dem allerletzten Platz war das Dorfgemeinschaftshaus zur Sitzung des Ortsteilrates Klings am Freitagabend besetzt.
Auf der Tagesordnung standen „Beratung und Beschluss über eine mögliche Ausgliederung des Ortsteiles Klings aus der Stadt Kaltennordheim“ (TOP 2), sowie „Informationen zu den anstehenden Kommunalwahlen“ (TOP 3) und als letzter Tagesordnungspunkt „Sonstiges und Bürgerfragestunde“.
Zu Beginn des zweiten Tagesordnungspunktes wurde die Frage von Edo Artes nach dem Rederecht von Bürgern vom Ortsteilrat einstimmig abgelehnt.
Einstimmig erfolgte auch dann der Beschluss, dass zur Frage der Ausgliederung des Ortsteil Klings aus der Stadt Kaltennordheim eine geheime Abstimmung der Bürger am 26. Mai durchgeführt werden soll. Diese Abstimmung hat aber nur einen konsultativen Charakter, der Stadtrat Kaltennordheim ist an das Ergebnis nicht gebunden. Bürgermeister Erik Thürmer geht aber davon, dass der Stadtrat das Abstimmungsergebnis anerkennen werde.
Der stellvertretende Orteilbürgermeister Michael Jendrusiak informierte im 3. Tagesordnungspunkt über die anstehenden Kommunalwahlen am 26. Mai. Jendrusiak bat um aktive Unterstützung bei der Durchführung der Wahl. Es werden Bürgerinnen und Bürger für die Mitarbeit im örtlichen Wahlvorstand gesucht.
Der abschließende 4. Tagesordnungspunkt war von der emotional aufgeladenen Diskussion um die Ausgliederung Klings aus der Stadt Kaltennordheim geprägt. Besonders die Befürworter der Ausgliederung bestimmten argumentativ die Diskussion.
Edo Artes von der Interessengemeinschaft „Wir im WAK“ (IG) bekräftigte, dass die Fusion mit den Gemeinden der hohen Rhön im Wartburgkreis hätte stattfinden müssen.
„Wir wollten die Kreisgrenze überwinden, jetzt wurde die Kreisgrenze sogar weiter verschoben“ so Artes.
Ein Klingser Bürger stellte die Frage welche Vorteile eine Rückkehr Klings in den Wartburgkreis bringen würde. Artes erwiderte darauf, dass die Verbindungen zu Diedorf, Empfertshausen, Fischbach und zu den anderen Dörfern des Feldatals intensiver wären als zu den Dörfern der hohen Rhön.
Ute Hartmann fand großen Beifall mit ihrer Aussage, „unser Herz schlägt für den Wartburgkreis“, mit der Hinhaltetaktik Bürgermeister Thürmers und einiger Stadträte solle der Bürgerwille nach einer Ausgliederung unterlaufen werden, so Frau Hartmann.
Ein Klingser Bürger übte Kritik an der angespannten Situation in Klings seit nun fast einem Jahr, wegen der Debatte um den Kreiswechsel. Roger Hartmann entgegnete darauf, dass es gut für die Dorfkultur sei, wenn auch kontroverse Themen ausdiskutiert werden. In der heutigen Zeit hielten sich zu viele Menschen mit ihren Meinungen gerade bei schwierigen Themen zurück.
Als interessierter Bürger war Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk nach Klings gekommen.
Hugk beantwortete die Frage wie die Gemeinde Dermbach zu einer Aufnahme von Klings stehe sehr diplomatisch. Offiziell habe man sich im Gemeinderat mit diesem Thema noch nicht beschäftigt. Wenn aber die Voraussetzungen gegeben wären, könnte er sich eine Eingliederung von Klings in seine Gemeinde gut vorstellen so Hugk, was ihm mit starken Beifall gedankt wurde.