Rauer Wind für SPD in Stadtlengsfeld – Demonstration gegen Windpark W4

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Zum letzten Mal in diesem Jahr fand die Dienstagsdemo der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld, auf dem Markt des Rhönstädtchens statt. Zu Beginn lies Altbürgermeister Ralf Adam den Schlachtruf der BI über den Markt schallen.

Adam begrüßte Vertreter der SPD des Wartburgkreises, von denen die BI wissen wollte, wie die SPD Wartburgkreis zum Thema Windkraft im Wald positioniert ist.

Maik Klotzbach, Vorsitzender der SPD Wartburgkreis und SPD-Kreistagsabgeordneter, lobte das Engagement der Bürgerinitiative gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld und ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter als gelebte Demokratie.

Klotzbach sieht aber die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen in der Pflicht, den Bau der Windkraftanlagen im Wald des Bornkopfes bei Stadtlengsfeld zu stoppen. Klotzbach verwies darauf, dass die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen nach öffentlichen Protesten geplante Wind-Vorranggebiete schon zurückgenommen hätte.

Klotzbachs Aussagen wurden dabei vom stellvertretenden SPD- Kreisvorsitzenden Lutz Kromke bekräftigt. Ebenso schlug er weiter vor, dass die BI die Mitglieder des Kreistages und Landrat Reinhard Krebs (CDU) auffordern solle, sich gegen das Windkraftprojekt auf dem Bornkopf bei Stadtlengsfeld auszusprechen.

Rolf Kallert von der BI gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld, brachten Klotzbachs Aussagen in Rage.

„Wir lassen uns von Ihnen nicht verschaukeln, da unterschätzen Sie die BI. Die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen ist an die gesetzlichen Vorgaben der Rot- Rot- Grünen Landesregierung gebunden“ so Kallert.

Auch Ralf Adam pflichtete Kallert bei, „die Landesregierung habe nach 2015 den Ausbau von Windkraftanlagen im Wald favorisiert, die SPD habe dem bisher nicht widersprochen“ so Adam.

Heike Herbst konfrontierte die SPD Vertreter mit den Forderungen von Karl Lauterbach, einem Bewerber um den SPD-Vorsitz, mehr Windkraftanlagen besonders im ländlichen Raum ohne Rücksicht auf die Ökologie zu errichten.

Bernd Radtke, sieht die Grünen als Hauptverantwortliche beim Ausbau der Windenergie im ländlichen Raum. Wo die Grünen in den Landesregierungen vertreten sind, muss auch der Wald für Windräder herhalten. Für Radtke ist es ein Vorwand die Regionalen Planungsgemeinschaften beim Ausbau der Windenergie in Verantwortung zu nehmen. Radtke warnte auch davor das Thema den Populisten wie der AfD zu überlassen.

Lutz Kromke (SPD) fragte nach dem Standpunkt des Gemeinderates zu den Forderungen der BI gegen das Windkraftgebiet W-4.

Jürgen Pempel (CDU) Ortsteilbürgermeister von Stadtlengsfeld und Gemeinderat, informierte darüber, dass der Gemeinderat Dermbach sich einstimmig gegen den Bau von Windkraftanlagen auf dem Bornkopf bei Stadtlengsfeld ausgesprochen habe. Der Gemeinderat unterstütze auch die Veranstaltungen der BI, indem die Feldatalhalle zu Veranstaltungen der BI zur Verfügung gestellt wurde.

Ralf Trautvetter, ebenfalls Gemeinderatsmitglied, übte Kritik am fehlenden Widerstand früherer Stadtlengsfelder Kommunalpolitiker gegen das W-4 Projekt.

Heike Kranz fragte warum die Bürgerinnen und Bürger die Zeche für die, nach ihrer Meinung verfehlte Energiepolitik, zahlen müssen. Auch im nächsten Jahr würde sich dadurch der Strom wieder verteuern.

Stefan Mäurer, kritisiert das 1 - Prozentziel der Thüringer Landesregierung. Das Ziel besteht in einer Verdreifachung der Flächen für Windenergienutzung von derzeit rund 0,3 auf 1 Prozent der Landesfläche Thüringens im Zuge der Umsetzung der Energiewende.

Die Antwort der SPD-Vertreter auf die Fragen, beschränkte sich in der Aufforderung im Protest gegen das geplante Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld nicht nach zu lassen.

Ralf Adam informierte abschließend über die Protestaktion der BI in der vergangenen Woche bei einer Wahlveranstaltung der Grünen in Erfurt.

Robert Habeck Bundesvorsitzender der Grünen, wurde dabei mit den Forderungen der BI gegen das Windkraftgebiet W-4 Stadtlengsfeld konfrontiert, blieb aber plausible Antworten schuldig. Thüringen-weit hatten die Medien wie zum Beispiel der MDR über die Protestaktion berichtet.

Adam informierte weiter darüber, dass der „Spiegel“, über die BI nächste Woche einen Online-Beitrag geplant habe.

Am kommenden Dienstag, dem 22. Oktober wird um 18 Uhr in der Feldatalhalle der Film „End of Landschaft“ die Schattenseiten der Windenergie gezeigt. Für Anfang Dezember ist eine Veranstaltung als Dank der BI für ihre Unterstützer und Unterstützerinnen geplant.

Adam stellte abschließend die Frage, wen soll man am 27. Oktober zur Thüringer Landtagswahl wählen? Die Frage war wohl eher rhetorisch gemeint. Adam hätte wohl auch fragen können wer nicht wählbar ist.