Gastbeitrag von Rüdiger Christ
In der Reihe der Abendgottesdienste des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach war am vergangenen Sonntag der alte idyllische Pfarrgarten in Stadtlengsfeld der Ort eines Open-Air-Gottesdienst bei schönstem Sommerwetter.
Pfarrer Hartmut Dreßler dankte zu Beginn allen, welche zum Gelingen des Abendgottesdienstes bei der Vorbereitung und Durchführung beigetragen haben. Er selbst gestaltete die Liturgie des Gottesdienstes.
Pfarrer Norbert Endter aus Schweina hielt die Predigt zum Abendgottesdienst. Er zitierte dabei zum Anfang Jesaja 58,11:
„Und der HERR wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken; und du wirst sein wie ein gewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlt“.
Als junger Pfarrer war er in Westhausen tätig. In dem Dorf bei Hildburghausen, in der Sperrzone am sozialistischen Grenzzaun gelegen, stand in der Nähe des Pfarrhauses ein alter tiefer Wasserbrunnen.
„Mein Beruf als Pfarrer müsste genau so sein wie ein Brunnen aus dem man Wasser fördert. Dann dürfen sich alle erfrischen, allen die es wollen Menschen und Blumen. So müssten die Kirchgemeinden sein, erfrischend, belebend wohltuend und heilsam.“
Pfarrer Endter mahnte in seiner Predigt an, dass die Kirchgemeinden kein alltäglicher langweiliger Laden werden, wo nur noch alter vertrockneter Kram verwaltet und staubige Kirchensprache hergesagt wird“.
Er hinterfragte weiterhin die Einteilung in Geistliche und Laien. Martin Luther habe die Bibel dem Volk gegeben. Somit gehört das Predigtamt dem Kirchenvolk.
Den ausgemauerten Brunnenschacht und die stabile obere Einfassung des Brunnens verglich Pfarrer Endter mit dem Gottvertrauen und Beten. Das habe die gleiche Funktion für den entscheidenden Halt um nicht die Fassung zu verlieren.
Damit klares erfrischendes Wasser an die Oberfläche gefördert werden kann, braucht es eine Pumpe. Doch bevor man Wasser hochpumpen kann, muss erst als Starthilfe Wasser in die Pumpe hineingegossen werden.
Ist man müde im Glauben, das Gottvertrauen eingeschlafen, da braucht man ein gutes aufmunterndes Wort. Jemand der Mut oder Trost zuspricht, irgendetwas Gutes in Namen Gottes. Dann geht es meistens wieder, so Pfarrer Endter zum Abschluss seiner Predigt.
Der Posaunenchor Stadtlengsfeld unter der Leitung von Karl-Heinz Dietzel umrahmte nicht nur den Abendgottesdienst musikalisch, sondern spielte danach noch zur Freude aller auf.
Bei Getränken und Bratwürsten ließen die Gottesdienstbesucher den Sommerabend im Pfarrgarten ausklingen.
Auf dem Heimweg erklang in der Kirche die renovierte Oestreich-Orgel gespielt von einer Organistin welche sich zurzeit in Stadtlengsfeld zur Kur befindet.