Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Das Rhöner Städtchen Ostheim mit seinen 3.300 Einwohnern wird auch als das „Tor zu der östlichen Hohen Rhön“ bezeichnet.
Bis zum Ende des 2. Weltkrieges gehörten Ostheim und einige umliegende Dörfer zu Thüringen. Ostheim war bis zum Ende des 1. Weltkrieges Bestandteil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Danach wurde das Städtchen vom Landkreis Meiningen verwaltet.
Mit seiner Kirchenburg besitzt Ostheim v.d.Rhön das größte und besterhaltenste Bauwerk dieser Art in Deutschland. Bereits 1410 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Mit fünf Türmen und einer doppelten Maueranlage ist die Ostheimer Kirchenburg wehrhaft ausgestattet worden.
Im Zentrum der 75 mal 75 Meter großen Kirchenburg steht die Michaelskirche.Von 1615 bis 1619 wurde sie erbaut.
Zwischen der Michaeliskirche und der inneren Mauer befinden sich die sogenannten Gaden. Die 66 Gewölbekeller wurden als sicherere Lagerräume für Hab und Gut der Ostheimer Bürger genutzt.
Eine technische Rarität weist der Waagglockenturm auf. In diesem Turm kann man eine sogenannte Waaguhr besichtigen. Bei diesen Uhren wurde die aktuelle Stunde mit einer Glocke verkündet, da sie nicht über ein Ziffernblatt verfügten.
Wer die Kirchenburg in Ostheim besichtigen möchte, sollte genügend Zeit einplanen. Zu einem Besuch laden auch das Kirchenburgenmuseum im „Steinernen Gaden“ ein. Wechselnde Ausstellungen und die Dauerausstellung „Turmgeheimnisse – Ausgrabungsfunde aus dem Schulglockenturm“ werden ebenfalls vom Verein „Freunde der Kirchenburg“ präsentiert.