Gastbeitrag von Christopher Eichler
Landrätin Peggy Greiser bedankt sich ausdrücklich für die große Unterstützung aus der Bevölkerung zur Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine.
„Wir sind überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft und Solidarität. Viele Menschen haben sich spontan bereit erklärt zu spenden, ehrenamtlich zu helfen oder geflüchtete Personen aus der Ukraine aufzunehmen“, würdigt Greiser.
Mittlerweile sind im Landkreis 406 Menschen aus dem Kriegsgebiet vorwiegend in privaten Unterkünften untergebracht. Insgesamt wurden dem Landkreis nach entsprechenden Aufrufen 272 Wohnungsangebote mit einer Gesamtkapazität von rund 1.000 Plätzen gemeldet.
Es handelt sich dabei um Wohnheime, Wohnungen, Ferienwohnungen und private Quartiere. Der Großteil, rund 200 Personen, sind in Schmalkalden untergebracht.
„Es ist großartig, was hier ehrenamtlich geleistet wird. Es gibt schon ein riesiges Netzwerk, private Patenschaften und kleine Sprachkurse“, so Greiser.
Auch die Beschulung von Flüchtlingen aus der Region Schmalkalden sei durch das große Engagement der Schulen vor Ort schon angelaufen.
Auch in anderen Orten stehen zahlreiche ehrenamtliche Helfer und private Anbieter von Unterkünften bereit. Hier bittet Greiser um Geduld.
„Bisher ist erst ein Bus mit 17 Personen bei uns angekommen. Die offizielle Verteilung durch den Bund auf die Länder läuft derzeit leider noch recht chaotisch.“
In der vergangenen Woche sei wie in vielen anderen Regionen ein weiterer Bus mit Flüchtlingen angemeldet worden, der dann wieder gecancelt worden wäre. Aber selbst in einigen Großstädten wie München sei die Zahl der ankommenden Flüchtlinge rückläufig.
„Bisher sind fast alle Ukrainer auf privatem Wege oder auf private Initiative zu uns gekommen. Das Feedback sei ein sehr Positives. Die Menschen sind sehr dankbar. Die Jüngeren wollen schnell Arbeit finden oder studieren“, sagt Greiser.
Dass es offenbar viele Ukrainer eher in die Großstädte ziehe, hänge laut der Landrätin mit mangelnder Aufklärung zusammen.
„Hier ist der Bund gefordert, eine Kampagne zu starten. In der Ukraine zieht fast jeder, der sich das leisten kann, in die Stadt, weil es auf dem Land keine medizinische Versorgung und sonstigen Angebote gibt.
Das trifft für Deutschland so nicht zu. Bei uns ist die Lebensqualität deutlich höher als in so mancher Großstadt“, sagt Greiser.
„Wir sind eine starke Wirtschaftsregion mit einer traumhaften Landschaft, zahlreichen Freizeitangeboten und einer guten medizinischen Versorgung. Bei uns lässt es sich gut leben und arbeiten.“
In der Zwischenzeit hat der Landkreis auch seine Website zum dem Thema Ukrainehilfe (www.lra-sm.de/ukraine) sukzessive erweitert, einen FAQ-Katalog entwickelt, umfangreiche Links zusammengetragen und die Inhalte ins Ukrainische und Russische übersetzen lassen – auch dank ehrenamtlicher Dolmetscher.
Die Onlinemeldeformulare zur Anmeldung von Geflüchteten, für ehrenamtliche Helfer und für Angebote von Wohnraum finden Bürgerinnen und Bürger ebenfalls auf der Internetseite des Landkreises unter dem Schlagwort „Hilfe für die Ukraine“
Die Ansprechpartnerinnen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen für ausländerrechtliche und weitere Fragen im Zusammenhang mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind:
Ulrike Steinmetz, Koordination Ukraine-Hilfe
Telefon: +49 3693 485-8790; E-Mail: ukraine@lra-sm.de
Stelle für Koordinierung der Unterkünfte und Erfassung der Personen
Telefon: +49 3693 485-8793; E-Mail: ukraine@lra-sm.de
Koordination Ukraine-Hilfe
Telefon: +49 3693 485-8791; E-Mail: ukraine@lra-sm.de
Lesya Lange (spricht fließend ukrainisch), Integrationsmanagerin im Fachdienst Ausländer- und Personenstandswesen
Telefon: +49 3693 485-8144; E-Mail: ukraine@lra-sm.de