Borschtsch & Bier im Vachwerk – Vacha dankt mit großem Helferfest

Gastbeitrag von Kathleen Dorsch

Am Freitag, dem 6. Mai fand im Vachwerk ein großes Helferfest statt. Die Stadt hatte alle ehrenamtlich Engagierten eingeladen, die bei der Unterbringung und Versorgung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge geholfen haben.

Auch die Ukrainerinnen und Ukrainer waren eingeladen und haben sich auf besondere Art bei den Helfern bedankt: zum Essen gab es ein großes Buffet mit ukrainischen Spezialitäten.

Selbstgebackenes Brot, Krautrouladen und Heringssalat wurden ebenso angeboten wie die traditionelle Borschtsch-Suppe.

In seiner Ansprache erläuterte Bürgermeister Martin Müller wie es zur Unterbringung der Ukrainer in Vacha kam. Mit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar begann unmittelbar die Flüchtlingswelle.

Auch Deutschland erwartete eine große Anzahl an Flüchtlingen. Um eine schnelle Hilfe gewährleisten zu können, organisierte die Stadtverwaltung mit Unterstützung der Caritas die ersten Notunterkunftsquartiere.

So konnten schon acht Tage nach Kriegsbeginn die ersten 14 Flüchtlinge untergebracht werden, hauptsächlich bei Familien privat zu hause.

In den folgenden Tagen und Wochen kamen weitere Menschen in unserer Stadt an, die dann unter anderem im Sportlerheim Martinroda und in der ehemaligen Kindertagesstätte in Wölferbütt einquartiert werden konnten.

Daniela Tischendorf, die Beigeordnete der Stadt Vacha und zugleich Leiterin der Caritas vor Ort ist, organisierte mit ihrem Team die Verteilung und Unterbringung der Menschen.

Die Versorgung übernahmen die jeweiligen Gastfamilien und die Dorfgemeinschaften Martinroda und Wölferbütt.

Parallel dazu mussten leerstehende Wohnungen in Vacha für die Ukrainer hergerichtet werden. Während einige Wohnungen sofort bezugsfertig waren, mussten andere Wohnungen erst renoviert werden.

Dies war in der Kürze der Zeit nur mit Hilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern möglich. Tapeten wurden entfernt, Wände neu tapeziert und gestrichen.

Möbel mussten abgeholt, transportiert und in den Wohnungen aufgebaut werden. Zum Schluss wurden die Wohnungen bezugsfertig hergerichtet. Insgesamt konnten bis heute 18 Wohnungen bezogen werden.

Eine wichtige Unterstützung waren auch die vielen Sach- und Geldspenden. Ohne die vielen Möbelspenden wäre eine so kurzfristige Einrichtung der 18 Wohnungen nicht möglich gewesen.

Die Geldspenden betrugen insgesamt 13.500 €. Mit dieser unglaublichen Summe konnte die Erstversorgung der Flüchtlinge finanziert und insbesondere Küchen- und Küchengeräte für die Wohnungen gekauft werden.

Neben der Unterbringung und Versorgung organisierte die Caritas auch die soziale Betreuung der Flüchtlinge. Zahlreiche Paten halfen den Familien bei Behördengängen und dem Start in den deutschen Alltag unterstützten.

Alle zwei Wochen sonntags gab es weiterhin ein Treffen für die Ukrainer. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich Deutsche und Ukrainer austauschen und Organisatorisches geklärt werden.

Um den Schulbeginn für die ukrainischen Schulkinder zu erleichtern, wurde vor den Osterferien ein dreiwöchiger Deutschkurs durchgeführt. In den Ferien nahmen sie zusammen mit deutschen Kindern an den Ferienspielen teil.

Seit dem Ferienende besuchen sie bereits die Schulen. Auch im Kindergarten Vacha werden schon drei ukrainische Kinder betreut.

Als wichtige Aufgaben verbleiben noch die Sprachkurse für die erwachsenen Ukrainer und deren Integration in den Arbeitsmarkt.

Während einige bereits Arbeitsstellen gefunden haben, beginnen ab Montag, den 9. Mai Sprachkurse in Vacha, um zunächst Grundkenntnisse in Deutsch zu vermitteln.

Beigeordnete Daniela Tischendorf, Bürgermeister Martin Müller, Übersetzerin Elena Sept

Zum Abschluss seiner Rede dankte Bürgermeister Martin Müller allen Helfern, Unterstützern und Spendern: „Die letzten Wochen waren für uns alle ein großer Kraftakt.

Dass wir über 60 Menschen hier in Vacha ein neues zu Hause bieten können, ist eine großartige Gemeinschaftsleistungen! Im Namen der Stadt Vacha sage ich herzlich danke!“

Im Anschluss an den offiziellen Teil ließen sich die ca. 130 Ukrainer und Deutschen das ukrainische Buffet schmecken. Danach wurde gefeiert: die Kinder konnten sich auf der großen Hüpfburg austoben und ein DJ Duo brachte die Tanzbeine zum Schwingen.