Carl Hoßfeld – Für seine Rhön hat er gelebt, für seine Rhön hat er geworben

Gasteitrag von Michael Knauf

Der Lebensweg und das Lebenswerk von Prof. Dr. Carl Hoßfeld sind von der Wiege bis zum Grabe eng mit seiner Rhönheimat verbunden gewesen.

Carl Hoßfeld erblickte am 06.02.1857 in dem Rhönstädtchen Ostheim, als zweites Kind, das Licht der Welt. Die Eltern waren echte Rhöner, die Mutter stammte aus Ostheim und sein Vater kam in Weilar zur Welt.

Die Kindheitsjahre und seine Schulzeit verbrachte Carl Hoßfeld in der Rhönstadt Kaltennordheim im malerischen Feldatal. In Jena und Weimar besuchte er verschiedene Gymnasien.

Danach konnte er an der Universität Jena Physik und Mathematik studieren. Nach dem Studium wurde Herr Hoßfeld 1887 im Schuldienst am Gymnasium in Eisenach angestellt.

Kurz nach der Jahrhundertwende berief man Carl Hoßfeld 1901 zum Professor. Er hat Jahrzehnte in seiner Freizeit oder in den Schulferien die Rhön durchwandert und diese als Künstler und Naturwissenschaftler gezeichnet und gestaltet.

Ab 1900 begann er damit, die unsagbar schönen Rhönlandschaften fotographisch festzuhalten. Seine überaus ansprechenden Foto-Motive wurden oft für Ansichtskarten verwendet und fanden in gehobenen Bildbänden ihren Platz.

Durch die Veröffentlichung seiner Rhönkarte im Jahr 1892, konnte Carl Hoßfeld eine raue und wilde Landschaft, die bis dahin von vielen Menschen gemieden wurde, für die breite Allgemeinheit erschließen.

Seine Vorlagen für den Druck waren so präzise, das diese schon einer fertig gedruckten Karte glichen. Die Rhönkarte hatte farbige Höhenschichten und wurde im Maßstab 1 : 100 000 heraus gebracht.

Außerdem fertigte er noch eine Spezialkarte, eine Wegekarte und eine große Wand-Schulkarte des Rhöngebirges im Maßstab 1 : 50 000 an. Weiterhin war er maßgeblich an der Erstellung des Griebens Reiseführer Band „Rhön“ beteiligt.

Es ist nicht verwunderlich, dass er einige Jahre der Vorsitzende des Rhönklub Zweigvereins von Eisenach war.

Tragisch war jedoch sein Ende. Im glühend heißen Sommer, am 23. Juli des Jahres 1921, erlitt Hoßfeld an der Milseburg, bei Danzwiesen, im Alter von 64 Jahren einen Gehirnschlag.

In den letzten Stunden seines Lebens konnte Carl Hoßfeld noch ein Milsburg-Bildchen (Skizze) anfertigen. An dieser Stelle errichtete der Rhönklub ihm zu Ehren ein Kreuz, später wurde eine Gedenktafel angebracht.

Einige geneigte, ältere Leser werden sich noch an ihren Heimatkunde-Unterricht und an die Rhönkarten von Carl Hoßfeld erinnern können.

Mit dieser überaus wertvollen Karte veranschaulichte er die Rhönlandschaft und konnte bildlich vom täglichen Leben der Rhöner berichten.

Seine Popularität zeigt sich darin, dass schon im Jahr 1930 von der Hofdruckerei H. Kahle in Eisenach, die 14. Auflage seiner Rhön-Gebirgs-Karte mit farbigen Höhenschichten verlegt werden konnte.