Bürgermeister für den Frieden – Meiningen zeigt Flagge für atomare Abrüstung

Gastbeitrag von Jens Hüther

Ab dem 8. Juli 2022, 08.30 Uhr wird Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder vor dem Schlossrundbau wieder die Flagge des weltweiten Bündnisses der Bürgermeister für den Frieden hissen. Die Stadt zeigt mit der Aktion ihre Unterstützung für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.

Im 77. Jahr nach den US-amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki findet der Aktionstag vor dem Hintergrund der ersten Vertragsstaatenkonferenz des UN-Atomwaffenverbotsvertrages in Wien statt.

Während der Konferenz berichteten die Hibakusha - die Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki - über die beispiellose humanitäre Katastrophe, die der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen verursachte. Die Vertragsstaaten selbst trafen wichtige Beschlüsse zur weiteren Ausgestaltung des Vertrages.

Diese betreffen unter anderem die Aufnahme von Atomwaffen- und Teilhabestaaten, welche innerhalb von 10 Jahren bzw. 90 Tagen nach Beitritt nachweislich atomwaffenfrei sein müssen.

Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag - dem Deutschland bislang nicht beigetreten ist - ist am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Auch keine der Atommächte hat den Vertrag bisher unterzeichnet.

Weltweit appellieren Bürgermeister für den Frieden an ihre jeweiligen Staaten, den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. Laut Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder sei nicht hinnehmbar, dass Deutschland den Verbotsvertrag bisher nicht unterzeichnet habe.

„Mehr als 12.700 Atomwaffen bedrohen die Menschheit. Alle Indikatoren für Atomwaffen zeigen in die falsche Richtung, nur der Atomwaffenverbotsvertrag nicht. Daher setze ich mich für einen Beitritt Deutschlands ein und schließe mich dem Aufruf der 49 Vertragsstaaten an, diese Waffen zu verbannen“, so Bürgermeister Fabian Giesder.

Wer sind die Bürgermeister für den Frieden:

Die Organisation wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein.

Mehr als 8.170 Städte gehören dazu, darunter mehr als 830 Städte in Deutschland. Rund 500 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.