Gastbeitrag von Anna-Lena Bieneck
In die Welt hinaus und sich in vielfältigen Bereichen engagieren: Erneut haben sich rund 30 junge Menschen aus ganz Deutschland in Oberelsbach im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön getroffen, um sich auf ihren Auslandsaufenthalt im Rahmen des „weltwärts“-Freiwilligendienstes in Peru und Indien vorzubereiten.
Die Kooperation mit dem Biosphärenreservat BIOAY in Peru besteht seit 2021.
Auch in diesem Jahr werden einige der Freiwilligen in das Rhöner Partner-Biosphärenreservat Asháninka-Yánesha (BIOAY) reisen, um dort ihren einjährigen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Freiwilligendienst anzutreten.
Im Rahmen ihres Vorbereitungsseminars verbrachten die jungen Erwachsenen deshalb auch einen Tag im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
Betreut wurde die Gruppe von Lisa Knur, die selbst mehrere Jahre im Entwicklungsdienst u.a. in Peru, Chile und in der Mongolei tätig war und nun in der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön zusammen mit einer Kollegin für das Themenfeld Klimawandel und Anpassungsmöglichkeiten zuständig ist.
Knur erklärte den knapp 30 jungen Menschen, dass Biosphärenreservate im Unterschied zu Nationalparks auf viel größerer Fläche die Menschen und eine nachhaltige Entwicklung der Region im Fokus haben.
So sollen auch in der Rhön beispielhafte Lösungen für eine naturverträgliche zukunftsweisende Weiterentwicklung der Region gefunden und gleichzeitig die Artenvielfalt bewahrt und durch historische Landnutzung entstandene Landschaften mit ihren artenreichen Bergwiesen und Laubmischwäldern erhalten werden.
Diskutiert wurden unter anderem die Herausforderungen, die auf die Biosphären BIOAY und Rhön aufgrund des Klimawandels, des immer weiterwachsenden Nutzungsdrucks und die Einwanderung neuer, teils invasiver Tier- und Pflanzenarten zukommen.
Bei der Exkursion in die Kernzone „Steinkopf“ im Naturschutzgebiet Lange Rhön ging es unter anderem um Unterschiede von Rhöner Wäldern und Urwäldern in den Tropen, die Folgen von Abholzung sowie um die problematischen Auswirkungen von Monokulturen auf die Struktur- und Artenvielfalt.
Die stellvertretende Leiterin der Bayerischen Verwaltung des Biosphärenreservats Rhön, Dr. Doris Pokorny, die für die Partnerschaft mit Peru zuständig ist, gab den jungen Menschen noch einige ermunternde Worte mit auf den Weg: „Ihr habt mit dem Entschluss zum Freiwilligendienst die richtige Entscheidung getroffen, die euer Leben nachhaltig prägen und verändern wird.“
Peru-Eindrücke von Maja Büttner aus Bad Neustadt
Die beiden Rhönerinnen Lena Gräfenschnell und Maja Büttner aus Bad Neustadt waren im Jahr 2021 die ersten „weltwärts“-Freiwilligen, die in das neue Partner-Biosphärenreservat BIOAY gereist sind. In diesem Jahr kommen die Peru-Reisenden aus anderen Teilen Deutschlands.
Maja Büttner, die nur noch wenige Tage im BIOAY verbringen wird, hat ihre Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr regelmäßig in einem Blog festgehalten.
„Bis Samstagnachmittag werde ich noch in Oxapampa bleiben, aber dann ist es tatsächlich schon so weit, dass ich mit all meinem Kram abreise und erstmal nicht wieder zurückkomme“, schrieb sie Anfang der Woche.
„Das ist ein wirklich seltsames Gefühl.“ Zwar wird sie noch ein wenig durch Peru reisen – „aber ich fühle mich noch nicht so wirklich bereit, mich von Oxapampa und den Leuten hier zu verabschieden.“
Zu ihrer bevorstehenden Reise im August, zum endgültigen Abschied von Peru und zum Wiedereingewöhnen in Deutschland wird Maja Büttner weiterhin auf ihrem Blog berichten.
Der Blog ist auf der Homepage des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön verlinkt: www.biosphaerenreservat-rhoen.de.