Gastbeitrag von Winfried Möller
Zum heutigen Aktionstag der Migrationsberatung fordert der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V. eine bedarfsgerechte und stabile Finanzierung der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE).
In Deutschland leben ca. 200.000 Menschen, die durch ihre aufenthaltsrechtliche Situation nicht über ausreichende Nachweise über ihre Identität verfügen. Auch im Landkreis Fulda betrifft das eine Gruppe von 500 bis 600 Personen.
Die Zahlen stehen für Menschen, die überwiegend jünger als 30 Jahre alt sind, sowie Familien mit Kindern. Die Betroffenen haben oft keine Passdokumente, diese sind abgelaufen, verloren oder werden durch die politischen Umstände im Herkunftsland als ungültig betrachtet.
Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) wurde im Jahre 2021 mit 71 Millionen Euro bezuschusst. In 2022 erfolgte eine Aufstockung auf 79,2 Millionen Euro, auch auf Grund des Beratungsbedarfs für Geflüchtete aus der Ukraine.
Demgegenüber ist im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2023 eine deutliche Mittelkürzung auf 57,491 Millionen Euro vorgesehen. Eine solche Mittelkürzung würde zu einem drastischen Abbau der dringend notwendigen Beratungskapazitäten führen.
Gegen diesen untragbaren Zustand wehrt sich die Beratungsstelle für Erwachsene Migranten des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa e.V.
Die Arbeit der MBE setze eine hohe fachliche Qualifikationen in Verwaltung- und Sozialrecht voraus, Fremdsprachenkenntnisse seien nahezu zwingend notwendig und es gehöre ein hohes persönliches und zeitliches Engagement dazu, um betroffenen Personen weiterzuhelfen, so der stellvertretende Geschäftsführer der Caritas Werner Althaus.
Deshalb weise der Caritasverband zum bundesweiten Aktionstag der Migrationsberatungsstellen am 14. September auf die große Bedeutung der Arbeit für MigrantInnen und die Aufnahmegesellschaft hin.
Deutschland brauche Zuwanderung und Menschen, die durch ihre Persönlichkeit und Qualifikationen die Gesellschaft bereicherten und stützten.
Zur Integration seien aber fachlich kompetente Unterstützung und handlungsbereite Beratungsstellen nötig mit einer personellen und finanziellen Ausstattung, die dem hohen Anforderungsprofil gerecht werde.