Gastbeitrag von Alexander Martin
In den vergangenen neun Monaten ist im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ein besonderes Produkt herangereift: Metzgereien aus dem Netzwerk der Dachmarke Rhön arbeiten länderübergreifend an einem Schinken nach einheitlichen Qualitätsstandards.
Aus dem ersten Fleisch, das Ende Januar gesalzen wurde, ist nun Rhöner Biosphären-Schinken geworden.
Nach ersten Probierrunden zum Jubiläumsfest des Landkreises Fulda und zum Besonderen Feierabendmarkt in Rasdorf ist auf dem Ostheimer Wurstmarkt mit dem Anschnitt durch Staatsministerin Michaela Kaniber nun auch der offizielle Verkaufsstart des Rhöner Biosphären-Schinkens eingeläutet worden.
Am Anschnitt beteiligt waren zudem Dorothee Bär, stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie und Kultur, sowie Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld.
Bei teilweise strahlendem Sonnenschein besuchten an beiden Tagen insgesamt rund 18.000 Besucherinnen und Besucher den Rhöner Wurstmarkt in Ostheim.
Wie wichtig den Verbrauchern nachvollziehbare Wertschöpfungsketten und der Rhöner Pioniergeist sind, zeigte sich rasch an den Ständen der am Projekt beteiligten Metzger. Binnen kürzester Zeit war der Rhöner Biosphären Schinken ausverkauft.
Vertreten durch Anton Koob, Metzgerei Koob Bad Neustadt, reichte das Projekt den Rhöner Biosphären Schinken zur Schinken-Prämierung bei der Fachjury des Wurstmarkts ein. Mit Erfolg: Der Schinken erhielt auf Anhieb die Goldene Auszeichnung nach DLG-Richtlinien.
Das Projekt – Rhöner Biosphären-Schinken
Geboren wurde die Idee in Rasdorf: Bei einer Feedback-Runde zum Besonderen Feierabendmarkt 2021 mit den Brennereien und Metzgereien, dem Verein Rasdorfer GenussKultur e. V. und der Rhön GmbH.
Dort stießen die Metzgermeister Christoph Budenz, Richard Kleinhenz und Ludwig Leist erste Überlegungen zur Etablierung eines luftgetrockneten Rhöner Schinkens an.
Die Idee dahinter: Die Förderung der regionalen Produkte und Wertschöpfungsketten – vom Erzeuger, der Schlachtstätte und dem Produzenten bis hin zum Endverbraucher.
Die Beteiligten
Begleitet wird das Projekt, an dem bereits neun Rhöner Betriebe beteiligt sind, von der Abteilung Marke und Produkt der Rhön GmbH, dem Verein Rasdorfer GenussKultur e.V. und den Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.
„Mit der Etablierung der Schinken-Marke wollen wir ein weiteres Aushängeschild für die Produkte mit der besonderen Qualität aus dem Biosphärenreservat schaffen und einen Fokus auf die vielfältige Handwerksqualität unserer Metzger legen“, erklärt Projektbegleiter Thomas König von der Rhön GmbH.
„Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und Wertschätzung ist ein wichtiges Ziel im Biosphärenreservat.
Das Netzwerk des Dachmarke Rhön e.V. ist hierbei nicht nur Ideenschmiede, sondern steht für die Vielfalt und Qualität, die unsere Region auszeichnet“, betont Ulrike Schade, Leiterin der federführenden Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung.
Wie es weitergeht
Das nächste große Ziel des Projekts sind das Schaffen eines gemeinsamen verglasten Reiferaumes an exponierter, für die Öffentlichkeit einsehbarer Stelle in der Rhön sowie die Gründung eines eigenen Vereins, um das Projekt weiter voranzutreiben.