Beitrag von Rüdiger Christ
Der Schornstein am alten Sägewerk in Weilar erhielt kürzlich eine Nisthilfe für Störche. Nach über drei Jahrzehnten bekam somit das Relikt aus Zeiten der sozialistischen Planwirtschaft eine sinnvolle Funktion.
Der 30 Meter hohe Betonschornstein, eine Fehlinvestition, ist niemals in Betrieb genommen worden.
Als vor über fünf Jahren auf den Wiesen an der Felda bei Weilar Weißstörche regelmäßig auf Nahrungssuche gingen, ließen sich immer wieder Störche auf dem Schornstein nieder.
Versuche ein Nest auf dem Schornstein zu bauen, waren wegen des offenen Schornsteinkopfes zum Scheitern verurteilt.
Brita Mäder, die mit ihrer Familie auf dem Gelände des alten Sägewerkes wohnt, kam damals die Idee den Schornstein zum Storchen-Domizil umzufunktionieren.
Mit dem Landschaftspflegeverband "Thüringer Rhön" e.V./ Natura 2000-Station Kaltensundheim fand die Familie einen engagierten und kompetenten Partner bei der Realisierung des Projektes.
Hierbei setzte sich vor allem Solveig Lutze bei der Beschaffung der 3.000 Euro Fördermittel und der damit verbundenen Ausschreibungen vorbildlich ein.
Am Freitagvormittag war es dann soweit. Mit einem ausfahrbaren Steiger der Firma Lindig aus Krauthausen/Eisenach wurde die Nisthilfe zum Schornsteinkopf befördert.
In luftiger Höhe wurde die von der Firma Metallbau Schneider aus Springen gefertigte Nisthilfe von Ronald Benesch montiert. Der Fernbreitenbacher Benesch hat sich im heimatlichen Werratal auf Nisthilfen für Weißstörche spezialisiert.
Mit einem von Brita Mäder angefertigten Kranz aus Weidengeflecht wurde die Nisthilfe noch zusätzlich ausgestattet. Die Aktion lockte viele interessierte Schaulustige an.
Nun hofft nicht nur Familie Mäder, dass sich im kommenden Frühling ein Storchenpaar auf dem Schornstein sein Nest baut und junge Weißstörche aufzieht.
Frank Mäder möchte dann gern eine Video-Kamera über dem Storchennest anbringen.