Wie müssen Deutschland und Europa mit dem russischen Überfall auf die Ukraine umgehen? „Die Ukraine und danach“ – unter dieser Überschrift diskutieren beim 12. Geisaer Schlossgespräch die Historikerinnen Gabriele Woidelko und Dr. Franziska Davies.
Am Dienstag, den 15. November, nehmen sie nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft von Frieden und Verteidigung, Autarkie und Diktaturbewältigung in Europa in den Blick.
Die Moderation leitet der F.A.Z.-Herausgeber Jürgen Kaube. Beginn ist um 18.30 Uhr im Gangolfisaal des Geisaer Schlosses.
Am 24. Februar 2022 schockte Russland die Weltöffentlichkeit mit dem Angriff auf die Ukraine. Doch nicht erst der Angriff stellt einen radikalen Bruch der friedlichen Beziehungen dar, die beispielsweise durch das Budapester Memorandum und die NATO-Russland-Grundakte gesichert werden sollten.
Schon seit 2014 verletzt Russland die europäische Friedensordnung. Welche Zusammenarbeit kann es zukünftig noch mit Russland geben und welche Folgen hat dies für die Energie- und Klimapolitik, für das Leben der Menschen, für Demokratie und Freiheit? Ist eine neue europäische Sicherheitspolitik von Nöten? Welche Unterstützung kann die Ukraine erfahren?
Die Point Alpha Stiftung, die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung konnten zum 12. Geisaer Schlossgespräch drei Hochkaräter gewinnen, die die Veränderungen und Prozesse in Europa genau verfolgen und bewerten.
Die Zuschauer dürfen sich freuen auf fundierte Hintergründe, interessante Einblicke und Meinungen sowie auf spannende Ausblicke zu einem hochbrisanten Thema. Zur Suche nach Antworten auf die vielen Fragen ist die Öffentlichkeit bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.
Die Plätze werden in der Reihenfolge nach Eingang der Anmeldungen - veranstaltungen@pointalpha.com oder Telefon 06651/919030 - vergeben.
Gabriele Woidelko ist Leiterin für den Bereich Geschichte und Politik der Körber-Stiftung. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkt ist das Thema „Russland in Europa“. Im Körber History Forum widmet sie sich den Auswirkungen der Vergangenheit auf die Politik der Gegenwart auf europäischer und globaler Ebene.
Woidelko studierte Osteuropäische Geschichte, Slawistik und Turkologie und war anschließend als Dozentin an der Universität Hamburg tätig.
Seit 1996 ist sie bei der Körber-Stiftung, zunächst als Programm-Managerin, dann als Leiterin des europäischen Geschichtsnetzwerks „Eustory“, des FutureLab Europe und weiterer Europaaktivitäten des Bereichs Bildung.
Dr. Franziska Davies lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München Osteuropäische Geschichte. Zu ihren Forschungs- und Publikationsschwerpunkten zählt die moderne Geschichte Russlands, Polens und der Ukraine.
Davies erforscht derzeit das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Deutschland, der Ukraine und Russland in Geschichte und Gegenwart. Die Resultate werden unter anderem in ihrem Buch „Die Ukraine in Europa“, welches im Frühjahr 2023 erscheinen soll, nachzulesen sein.
Darin geht sie der imperialen Überheblichkeit von Russen wie Habsburgern nach, diagnostiziert Phantomschmerzen Putins nach einem untergegangenen Imperium und versucht die Fehler und Fehleinschätzungen des Westens, der NATO und Deutschlands aufzuzeigen.
Ebenso prominent wie die Diskutanten ist der Moderator des Abends: Jürgen Kaube ist Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.). Zuvor leitete er dort das Ressort Geisteswissenschaften und war stellvertretender Feuilletonchef.
2012 wurde er vom „medium magazin“ als Journalist des Jahres im Bereich Wissenschaft ausgezeichnet, 2015 erhielt er den Ludwig-Börne-Preis.
Der 60-Jährige ist Autor zahlreicher Fachbücher. Für seine Beschreibung der Denkweisen des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel wurde er mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2021 ausgezeichnet.