Chaotisches Wolfsmanagement – Rücktrittsgrund für Umweltministerin Anja Siegesmund?

Beitrag von Rüdiger Christ

Nach dem vermutlichen Wolfsübergriff am 22. Dezember im Bad Salzunger Ortsteil Kaltenborn dem zwei junge Kamerunschafe zum Opfer gefallen sind, bekräftigte der Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) seine Forderungen zum Abschuss der Wolfshybriden und der "Zellaer Wölfin".

In einer Medieninformation des Landtagsabgeordneten heißt es dazu:

„In den letzten Tagen, Wochen und Monaten kommt es vermehrt zu Wolfsrissen in der Rhön und nun vermutlich auch in einem Ortsteil von Bad Salzungen.

Dabei dringen die Wölfe / Wolfshybriden auch in geschlossene Ortslagen ein. Die Zellaer Problemwölfin hätte schon längst entnommen (abgeschossen) werden müssen.

Mittlerweile hat sie im Frühjahr fünf oder sechs Hybriden geworfen, da sie sich angeblich mit einem Hund gepaart habe. Es gibt aber auch Stimmen, die vermuten, dass der Vater der Hybriden auch ein Nachkomme der Ohrdrufer Wölfin sein könnte, die sich ebenfalls mit einem Hund gepaart haben soll.

Auch zum Hybridenwurf der Zellaer Wölfin gibt es keine Informationen durch das Umweltministerium.

Nur Schweigen und gezielte Fehlinformationen, wie zum Beispiel im Frühjahr, als Bilder eine Wildkamera die trächtige Zellaer Wölfin zeigten. Obwohl selbst Laien erkennen konnten, dass die Wölfin trächtig war, verneinte dies das Ministerium bzw. das sogenannte Kompetenzzentrum und sprach von einer „Scheinträchtigkeit“.

Gestern habe ich zum wiederholten Mal eine parlamentarische Anfrage zu diesen Vorgängen gestellt. Wie notwendig das ist, zeigen die aktuellen Vorfälle.

Ich bleibe bei meiner Forderung nach der sofortigen Entnahme (Abschuss) der Zellaer Problemwölfin und ihrer Hybriden“, so Martin Henkel.

Inzwischen hat das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gegenüber dem MDR eingeräumt, dass die Wolfsmischlinge noch immer in der Thüringer Rhön unterwegs sind.Inwieweit der Rücktritt der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund (Bündnis 90/Grüne) mit dem viel kritisierten Wolfsmanagement in Thüringen im Zusammenhang steht, muss noch geklärt werden.