Gastbeitrag von Franziska Kallenbach
Damit hatte wohl niemand gerechnet: Ein Waschbecken, eine Verpackungsfolie von einem Bett, Ölkanister, Reifen und uralte Getränkedosen zählen zur Müllbilanz des Osterputzes in Witzelroda und Umgebung.
Selbst die Jüngsten sind bei der Aktion ins Grübeln gekommen und der Frage nachgegangen: „Wer entsorgt so viel Müll in der Natur und warum macht man so etwas?“
Große und kleine Helfer griffen beim Osterputz am vergangenen Samstag entschlossen zur Mülltüte. Der Heimat- und Traditionsverein Witzelroda-Neuendorf e.V. hatte dazu aufgerufen.
Vom Treffpunkt am Dorfgemeinschaftshaus liefen die Helfer aufgeteilt in Gruppen ihre Routen in Witzelroda, Neuendorf und um das Dorf herum ab. Nach nur zwei Stunden füllten sie 20 Mülltüten und haben die Natur von rund 300 Kilogramm Müll befreit.
„Wir hätten nicht gedacht, dass wir tatsächlich so viel Abfall aufsammeln. Das meiste fanden wir dabei aber gar nicht in der Ortschaft selbst, sondern um das Dorf herum“, berichte Vereinsvorsitzender Mirko Kallenbach.
Insbesondere in der Fuchshohle unterhalb des Modellflugzeugplatzes sowie entlang der B19 und am Wirtschaftsweg in Richtung Barchfeld, am Stadtberg, am Solarpark in Richtung des Radweges Kloster-Hecke und an der Buswendeschleife in Witzelroda fanden sich prekäre Müllablageorte.
Der Heimatverein hat den Standort und die Bilder der illegalen Müllentsorgung mithilfe der App „Meine Umwelt“ direkt dem Landratsamt gemeldet.
„Trotz des schlechten Wetters war der Osterputz eine gelungene Aktion der Dorfbewohner - das ist halt Witzelroda“, fasst Mirko Kallenbach zusammen.
Leider sieht man immer häufiger allerlei Unrat auf den Wiesen und Wegen. Dass der Müll in der Natur ein riesengroßes Problem darstellt, ist auch den jüngsten Helfern bei der Putzaktion bewusstgeworden.
„Wieso wirft man Müll überhaupt in die Natur? Er gehört doch in den Mülleimer“, fragte der neunjährige Ben in die Helferrunde. Und Ben hat Recht! Der Dorfputz war eine wirksame Aktion für das Dorf, den Nachwuchs und die Umwelt.
Prinzipiell eignet sich jeder Tag, um vor Ort etwas für die Umwelt zu tun. Müllvermeidung muss trotzdem an erster Stelle stehen: denn am besten ist der Müll, der gar nicht erst entsteht.