“Bergstübchen”-Pächter auf der Hohen Geba will nicht gehen – Gemeinde kündigt Vertrag

Nach zwölf Jahren soll die Gaststätte "Bergstübchen" auf der Hohen Geba einen neuen Pächter bekommen. Der Pachtvertrag wurde durch die Gemeinde Rhönblick bereits gekündigt und ist Ende März endgültig ausgelaufen.

Der derzeitige Pächter Silvio Vollstädt will aber nicht gehen, er empfängt weiterhin Gäste und weigert sich, seine Sachen zu packen. Dem Pächter droht nun eine Räumungsklage.

Das Ende sei für den 52-Jährigen abrupt gekommen. Die letzten Outdoor-Stammtische hätten viele Besucher angelockt und das Geschäft sei sich nach der Corona-Pandemie endlich wieder richtig angelaufen.

Auf die Hohe Geba kommen neben Wanderern auch insbesondere Sternengucker auf den 751 Meter hohen Berg in der Vorderrhön. Auch Übernachtungsmöglichkeiten für knapp 25 Personen gibt es auf dem Berg.

Der Gemeinde reicht dies offenbar nicht. Sie erhofft sich durch einen Pächterwechsel mehr Aktivität auf dem Berg.

Die Entscheidung zur Kündigung des Pachtvertrages wurde einstimmig beschlossen und wurde lange diskutiert. Der Gemeinderat sei schon seit längerer Zeit unzufrieden mit der Bewirtschaftung des "Bergstübchens" gewesen und hätte dies Silvio Vollstädt auch mitgeteilt.

Vor allem die Öffnungszeiten seien für die Gemeinderatsmitglieder der Knackpunkt gewesen. Sie möchten, dass sich das "Bergstübchen" als Ausflugs-Gaststätte für Wanderer, Moutainbiker und andere Aktive versteht.

Vollstädt hingegen hätte sich zu sehr auf Veranstaltungen und Feste konzentriert, meint Bürgermeister Christoph Friedrich.

Beschwerden, die bei der Gemeinde eingegangen sind, würden das belegen. Wanderer und Besucher hätten vermehrt vor verschlossener Tür gestanden.

Vollstädt habe zwar nicht täglich, aber Freitag bis Sonntag sowie auf Anfrage geöffnet. Aufgrund der hohen Heizkosten sei ein Betrieb unter der Woche nicht rentabel gewesen.

Die Gemeinde wollte dies mit einem sogenannten Interessenbekundungsverfahren prüfen lassen. Jeder kann an dem offenen Wettbewerb teilnehmen und ein eigenes Betreiberkonzept einreichen.

Ein Bewerber konnte die Gemeinderats-Mitglieder mit seinem Konzept überzeugen. Der neue Pächter plane auf mehrer Jahre und würde viele Ideen mitbringen, wie es auf der Hohen Geba noch lebendiger werden könnte, heißt es.

Verärgert und enttäuscht darüber ist Silvio Vollstädt. Er bekommt zahlreiche Solidaritätsbekundungen von Freunden des Gebabergs und auch eine Petition im Internet wurde gestartet. Über 1.300 Unterschriften seien dort schon eingegangen.

Eine geordnete Übergabe wäre allerdings der größte Wunsch seitens der Gemeinde. Über den genauen Termin könne sich verhandeln lassen, so Bürgermeister Friedrich.

Falls sich Silvio Vollstädt jedoch weiterhin weigert, die Schlüssel zu übergeben, werde die Gemeinde eine Räumungsklage in die Wege leiten.