Pressemitteilung der WerraEnergie
Der südthüringer Energiedienstleister WerraEnergie GmbH nimmt Deutschlands erste Ortsnetzversorgung mit LNG in Betrieb. Damit wird Geisa die erste deutsche Stadt, die unabhängig vom Erdgas-Pipelinenetz mit LNG ist.
„Mit der heutigen Inbetriebnahme erhält die Stadt, durch die absolute Unabhängigkeit von einzelnen Lieferländern, ein neues Niveau an Versorgungssicherheit“, so Geschäftsführer Hans Ulrich Nager.
„Wir sind stolz darauf, dass die WerraEnergie - als regionaler Energieversorger mit rund 100 Mitarbeitern - in der Lage ist, vorausschauend ein derart innovatives und technisch anspruchsvolles Projekt realisiert zu haben. Damit wird bundesweit energietechnisches „Neuland“ betreten.“
30. Juni 2023: Feierliche Entzündung der ersten klimaneutralen LNG-Erdgasflamme in Geisa
Die Veranstaltung fand in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Industrie statt. Aus dem Thüringer Raum waren u.a. Thüringens Minister für Inneres und Kommunales Georg Maier, die Bürgermeisterin der Stadt Geisa Manuela Henkel und der Aufsichtsratsvorsitzende der WerraEnergie Klaus Bohl zugegen. Damit fand ein seit 2017 laufendes Projekt seinen erfolgreichen Abschluss.
Aufbauend auf einzelnen Flüssiggasinseln erhielt die WerraEnergie im Jahr 2019 von der Stadt Geisa die Konzession zum Aufbau eines autarken LNG-Erdgasnetzes.
Um eine wirtschaftliche und pipelineunabhängige Versorgung realisieren zu können, erfolgt die Versorgung des Netzes mit Erdgas aus einer zentralen LNG-Anlage.
Bisher wurden rund sechs Kilometer Versorgungsleitungen im Stadtgebiet verlegt und circa ein Viertel der Liegenschaften in Geisa haben sich bislang für die Erdgasversorgung angemeldet.
Das mit dem LKW angelieferte flüssige LNG (liquid-natural-gas) wird zwischengespeichert, mit Umgebungswärme in den gasförmigen Zustand überführt und anschließend in das Erdgasnetz eingespeist.
„Durch die Energiekrise hat sich die Dringlichkeit zur alternativen Energieversorgung sowie zur Diversifizierung verstärkt“, so Geschäftsführer Nager.
„Vor diesem Hintergrund wurde die Anlage so konzipiert, dass perspektivisch eine Versorgung mit Wasserstoff möglich ist.“
An der Realisierung dieses Projektes waren insgesamt sieben Dienstleister beteiligt. WerraEnergie investierte bisher rund anderthalb Millionen Euro und wird den Netzausbau in den Jahren 2023 und 2024 weiter fortsetzen.