Gegen Windkraft – Bürgerinitiative Stadtlengsfeld zieht Bilanz & berichtet über Pläne für 2024

Beitrag von Rüdiger Christ

In der Feldatalhalle von Stadtlengsfeld fand am Dienstagabend der Abschluss des Aktionsjahres 2023 der Bürgerinitiative (BI) gegen das Windvorranggebiet W4 statt.

Über 100 interessierte Besucherinnen und Besucher, darunter Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen windkraftkritischen Bürgerinitiativen Thüringens, waren der Einladung gefolgt.

BI-Sprecher Ralf Adam blickte auf das vergangene Jahr zurück und skizzierte die Pläne der Initiative für das Jahr 2024.

Ralf Adam

Mit Entschlossenheit erklärte er: „Wir haben es in der Hand, das Jahr 2024 zum Jahr der Veränderungen zu machen. Leider können wir im Handeln unserer Landesregierung und der Ampel-Bundesregierung keine Vernunft mehr erkennen.“

Die Kritik an den Regierungen zog sich an diesem Abend durch wie ein roter Faden, begleitet auch von Rücktrittsforderungen.

Adam appellierte eindringlich, Thüringen dürfe als „Grünes Herz Deutschlands“ seinen Waldreichtum und die Biodiversität nicht durch Windräder gefährden.

Martin Henkel (CDU)

Der direkt gewählte Landtagsabgeordnete Martin Henkel (CDU) informierte über den aktuellen Stand zum Thema Windkraft im Wald im Thüringer Landtag.

Henkel äußerte die Ansicht, dass die Energiewende gescheitert sei und befürchte düstere wirtschaftliche Aussichten für Deutschland. Er setze auf Zeitgewinn und hoffe auf veränderte Mehrheitsverhältnisse nach den Wahlen im nächsten Jahr.

Hildburghausens Stadtförster Bernd Hoffmann betonte in seinem Vortrag die Bedeutung der waldbaulichen Freiheit bei der Bewirtschaftung des 2.300 Hektar großen Stadtwaldes.

Hildburghausens Stadtförster Bernd Hoffmann

Er lehne die Versiegelung des Waldbodens durch den Bau von Windrädern als „Irrsinn“ ab und stellte die Frage: „Weil wir die Natur schützen wollen, zerstören wir den Wald?“

Pflanzaktionen in Hildburghausens Stadtwald sollen auch die Verbindung der Menschen zu ihrem Wald fördern.

Dabei kommen viele Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammen. Beim Pflanzen im Wald brauche es aber keine "Brandmauer", so Förster Hoffmann.

Dermbacher Gemeinderat Ulrich Winius (Die Linke-/Bürgerfür die Region)

Ralf Adam erklärte nach den Vorträgen von Henkel und Hoffmann, das die BI immer auch alle Politiker zu ihren Veranstaltungen einlädt.

Der Einladung sind an diesem Abend neben dem Landtagsabgeordneten Martin Henkel (CDU), das Kreistagsmitglied Christoph Walter (AfD), der Dermbacher Gemeinderat Ulrich Winius (Die Linke/Bürger für die Region) sowie der Landtagskandidat Uwe Krell (AfD) gefolgt.

Petra Hofmann von der Bürgerinitiative „Thüringer Waldbürger“ stellte ihre Initiative vor, sowie einen offenen Brief an die Bürgermeister und Landräte Thüringens gegen den Bau von Windrädern im Wald.

Petra Hofmann von der BI „Thüringer Waldbürger“

Dazu lagen Unterschriftenlisten aus, von denen rege Gebrauch gemacht wurde. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, mit den Gästen und untereinander ins Gespräch zu kommen.

Abschließend präsentierte Ralf Adam eine neu herausgegebene Broschüre der BI mit dem Titel „(K)eine Lizenz zum Gelddrucken?“.

Die Broschüre informiert über verschiedene Risiken bei der Verpachtung von Windkraftanlagen. Die Broschüre kann über die BI bezogen werden.

Uwe Krell (AfD)