Oft emotional und zeitweise zum Schmunzeln war der Samstagabend in Kaltenlengsfeld. Zum 17. Rhöner Abend im Advent war das Dorfgemeinschaftshaus auch nach der pandemiebedingten Pause wieder gut gefüllt.
Nachdem sich die Gäste an dem reichlich gefüllten Kuchenbuffet bedienen konnten, wurde das rund dreistündige Programm mit „Tochter Zion“ vom Posaunenchor aus Kaltennordheim eröffnet.
Moderatorin des Abends war Franziska Jahn, die die Anwesenden gekonnt durch den Abend führte.
Mit einem selbst verfasstem Gedicht begrüßte sie die „Ehrengäste des Abends“: das Publikum selbst. Sie dankte den Gästen, dass sie auch in diesem Jahr wieder nach Kaltenlengsfeld gekommen waren und die Einladung der Kaltenlengsfelder Kutlurfreunde e.V. annahmen.
Anschließend war der Posaunenchor erneut mit weihnachtlichen Liedern zu hören.
Die kleinen Umpfenzwerge aus dem Kaltenlengsfelder Kindergarten hatten ebenfalls ein kleines Programm für die Gäste im Saal vorbereitet.
Für die vorgetragenen Lieder, Tänze und Gedichte bekamen sie viel Applaus. Nach der Vorstellungsrunde durften sich die Kleinen über ein süßes Geschenk freuen.
Dass „die Jugend von heute ja eher am Handy oder an der Playstation“ sei, könne Robert Reuchsel aus Fischbach widerlegen, sagte Franziska Jahn.
Der 13-Jährige Gitarrist der Musikschule Johannes Arnold überzeugte das Publikum mit „Ein Bett im Kornfeld“ und „Ein Hoch auf uns“. Seine einzigartige Stimme und das fehlerfreie Spielen wurden mit kräftigem Applaus belohnt. Der ein oder andere Gast stimmte sogar mit ein.
Ihr 25-Jähriges Jubiläum feierten die Sängerinnen und Sänger des Chors „Heavenly Voices“ aus Dermbach im September diesen Jahres. Der Chor war zum ersten Mal zu Gast beim Rhöner Abend im Advent und wurde mit viel Beifall willkommen geheißen.
Unter der Leitung von Felicitas Kotsch boten sie im ersten Teil „Open up wide“, „Maria durch ein Dornwald ging“, „Ich steh' an Deiner Krippen hier“ und „Fröhlich soll mein Herze springen“ dar.
Ein Lied für ihren Gläserberg gab es zum Abschluss. Nach der Melodie von „Weit weit weg“ von Hubert von Goisern fesselten die „Heavenly Voices“ die Zuhörenden mit einem Heimatlied, das auf Rhöner bzw. Unteralbarer Platt übersetzt und teilweise so umgeschrieben wurde, dass es auf die Heimat und den Dermbacher Hausberg, der Gläserberg passt.
„Sie sind schon eine feste Nummer im Programm des Rhöner Abends“, kündigte Franziska Jahn die Kinder-Folklore-Tanzgruppe aus Kaltenlengsfeld an. Die drei aufgeführten Tänze begeisterten das Publikum.
Die 15 Sängerinnen und Sänger des Chors „Klangvoll(K)“ aus Tiefenort waren zuletzt vor fünf Jahren in Kaltenlengsfeld aufgetreten. Am Samstag feierten sie mit ganz besonderen Weihnachtsliedern ihr „Comeback“ im Dorfgemeinschaftshaus.
Mit ihren A Capella-Songs brachten sie Witz und Besinnlichkeit zusammen und bekamen dafür viel Applaus.
Bevor der Posaunenchor aus Kaltennordheim den ersten Teil des Programms mit „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ und „Applaus, Applaus“ beendete, kam Kaltennordheims Bürgermeister Erik Thürmer auf die Bühne.
Thürmer bedankte sich bei den Kaltenlengsfelder Kulturfreunden und den vielen jungen Leuten, die den Abend organisierten.
Es sei schön zu sehen, dass die Tradition des verstorbenen Ortsteilbürgermeisters Klaus Hesse fortgeführt werde, so der Bürgermeister. Ein weiterer Dank galt dem aufmerksamen Publikum.
Die Kaltenlengsfelder Nachwuchskünstlerinnen Ida Denner und Adeline Rauch eröffneten die zweite Hälfte des Programms.
„Es ist mein persönlicher Höhepunkt des Abends“, gab Franziska Jahn in ihrer Ankündigung bekannt. Dass die beiden Mädchen auftreten werden, entschied sich erst einige Tage zuvor.
Für die 9-jährige Adeline, die Klavierunterricht an der Musikschule Johannes Arnold nimmt, war dies der erste Auftritt überhaupt. „We wish you a merry Christmas“ und „Freude schöner Götterfunken“ spielte sie fehlerfrei und ohne Noten und bekam dafür viel Applaus.
Die 7-jährige Ida Denner bot „Leise rieselt der Schnee“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ dar. Die beiden Kaltenlengsfelderinnen unterstützen sich gegenseitig mit engelsgleichem Gesang. Ihre Aufregung war kaum bemerkbar.
Anschließend traten die Sängerinnen und Sänger aus Tiefenort erneut auf die Bühne. „Got rest you merry, gentlemen“ sangen sie zunächst auf englisch, anschließend auch auf deutsch.
Unter der Leitung von Theresa Wölkner folgte ein Krippenlied aus Venezuela - „da darf es auch schon mal lauter werden“, lachte Juliane Heck, die selbst im Chor mitsingt.
Als kleine Süßigkeit zum Abschluss, sangen sie das Lied „Happy Meal“, was die Zuhörenden zum Schmunzeln brachte.
Dass Lena Denner manchmal lieber auf die Bühne als in die Disco geht, konnte sie am Samstag vor dem Publikum beweisen. Die Elftklässlerin aus Neidhartshausen berührte die Gäste im Saal mit ihren ruhigen Liedern.
Gemeinsam mit ihrer Gitarre füllte sie den großen Raum mit ihrer Stimme. „Christmas is Coming (the goose is getting fat)“ war das erste Lied, das Lena Denner vorgetragen hatte.
Bei „Sind so kleine Hände“ von Sarah Lesch wurde es ganz still im Saal und es kullerten nicht bei wenigen Gästen die Tränen. Auch Moderatorin Franziska Jahn zeigte sich begeistert und sprach ein großes Lob für ihre unverwechselbare Stimme aus.
Mit ihren „himmlischen Stimmen“ kam der Chor aus Dermbach ein letztes Mal auf die Bühne. Ihre volle Stimmkraft packen die Sängerinnen und Sänger bei den bekannten Liedern „Awesome God“ und „Hymn“ aus.
Das als „Ohrwurm der Ohrwürmer“ angekündigte Lied „Last Christmas“ war ein wunderbarer Abschluss ihres Auftrittes und traf sowohl im Publikum als auch bei der Moderatorin voll ins Schwarze.
Franziska Jahn dankte, den „vielen Menschen, die diesen Abend zum Leuchten gebracht haben“, insbesondere den zahlreichen Helfern, die den Abend mit vorbereitet, organisiert und durchgeführt haben.
Steffen Köllner und Juhwan Cho, die beiden „Stars vom Meininger Theater“ bildeten den letzten Programmpunkt des Abends. Der gebürtige Kaltenlengsfelder Köllner sang in Klavierbegleitung von Juhwan Cho aus Südkorea zunächst das Lied „Simeon“.
„Ich steh an Deiner Krippen hier“ bekam das Publikum als Duett zu hören, bevor Juhwan Cho „Away in a Manger“ auf dem Klavier spielte. Anschließend gab es einen nahtlosen Übergang zum letzten Lied des Rhöner Abends im Advent: „Weiße Weihnacht“.
Die letzten Zeilen „Möcht's auf Erden Frieden immer sein“ waren ein passendes Schlusswort in dieser turbulenten Zeit.