Falsche Polizeibeamte erbeuten Goldbarren – Polizei sensibilisiert

„Hier spricht die Polizei! In Ihrer Nachbarschaft wurde eingebrochen. Schließen Sie sofort Ihre Türen und Fenster und lassen Sie Ihre Rollläden herunter. Momentan suchen wir noch nach Tätern.“

Viele Osthessen kennen ebensolche Anrufe sogenannter Falsche Polizeibeamter bereits, haben den Betrug glücklicherweise frühzeitig erkannt und das Telefonat direkt beendet.

Anders erging es nun einem 87-jährigen Mann aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Er glaubte den Betrügern, die schlichtweg vor gaben, seine Vermögenswerte kurzzeitig auf einer Polizeidienststelle vor flüchtigen Einbrechern sichern zu wollen und übergab gutgläubig mehrere Goldbarren an einen ihm unbekannten, vermeintlichen Polizisten.

Nun fehlt von den Tätern und dem Diebesgut jede Spur - sie kamen bedauerlicherweise wenig überraschend nie an einer Dienststelle an. Nun hat die tatsächliche Kriminalpolizei in Bad Hersfeld die Ermittlungen aufgenommen.

Um andere Bürger vor ebensolchen Taten zu schützen, sensibilisiert die osthessische Polizei:

Falsche Polizisten nutzen immer wieder technische Hilfsmittel, um auf dem Display Angerufener die Rufnummer einer örtlichen Polizeidienststelle erscheinen zu lassen.

Dann geht es ganz schnell: Die Schwindler stellen sich als vermeintliche Polizisten vor, die in der Nachbarschaft des Angerufenen Einbrecher festgenommen hätten. Dabei hätten sich Hinweise auf Vermögenswerte des potentiellen Opfers ergeben, weshalb man nun Angst um dessen Sicherheit und Vermögenswerte habe.

Weitere Täter seien flüchtig, deshalb sei ein schnelles und vor allem gemeinsames Vorgehen mit dem Gesprächspartner erforderlich. Die einzige plausible Lösung für das angebliche Problem: Die Vermögenswerte auf einer Polizeistation sicher zu verwahren und nach wenigen Tagen mit voraussichtlichen Festnahmen dort ohne Bedenken wieder abholen zu können.

Die Krux: Die Polizei sorgt zwar bekanntlich für Sicherheit, nimmt aber keine Wertgegenstände, Gelder und Goldbarren von Bürgern an sich!

Beim Trickbetrug passen die Täter ihr Vorgehen immer wieder an Ängste der potentiellen Opfer an, wodurch sie deren höchstpersönlichen Lebensbereich tangieren.

Anhaltende Telefonate mit den Tätern während der Betrugshandlung verhindern den Kontakt mit nahestehenden Personen. Hierdurch wird der Betrugsirrtum aufrecht erhalten und Opfer sind bereit, hohe Wertbeträge zu zahlen. Deshalb:

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder sich als Polizeibeamter beziehungsweise
Person der Justiz ausgibt und sie denjenigen als solchen nicht erkennen.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Rufen Sie die Polizei unter den Ihnen bekannten örtlichen Erreichbarkeiten oder der 110 an.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.

Folgen, wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Trickbetrügern eine Plattform. Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden.

Scheuen Sie sich nicht die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren. Regionale Informationen zum Trickbetrug finden Sie auf der Internetseite www.ppoh.polizei.hessen.de.