Geschäftsjahr 2023 – K+S erzielt solide Ergebnisse trotz vieler Herausforderungen

Gastbeitrag von Michael Wudonig

K+S hat im Geschäftsjahr 2023 solide Ergebnisse erwirtschaftet. Nach dem Rekordjahr 2022 erzielte das Unternehmen ein operatives Ergebnis EBITDA von rund 712 Mio. Euro (2022: 2.423 Mio. Euro).

Der bereinigte Freie Cashflow betrug im Berichtsjahr rund 311 Mio. Euro (2022: 932 Mio. Euro). Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 162 Mio. Euro (2022: 1.494 Mio. Euro).

„Trotz der Verwerfungen im Markt und Herausforderungen auf der Kostenseite haben wir im Jahr 2023 solide Ergebnisse erzielt“, sagt Dr. Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands der K+S Aktiengesellschaft. „Unsere engagierten Teams haben erneut ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, so Lohr weiter.

K+S-Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Lohr

Entwicklung in den beiden Kundensegmenten

Im Kundensegment Landwirtschaft lag der Umsatz im Jahr 2023 mit 2,7 Mrd. Euro im Wesentlichen preisbedingt deutlich unter dem Rekordwert des Vorjahres (4,5 Mrd. Euro).

In den ersten Monaten des Geschäftsjahres hielt die Kaufzurückhaltung der Kunden zunächst an. Nach dem Vertragsabschluss eines Wettbewerbers in China, der mit einem Preis von 307 USD pro Tonne deutlich niedriger ausfiel als erwartet, wurde der Preisdruck noch verstärkt und weitete sich auch auf andere Absatzregionen aus.

Die dann im späteren Jahresverlauf wieder eingetretene Preiserholung konnte diese Entwicklung nicht auffangen. Das Absatzvolumen hingegen stieg im Jahr 2023 auf insgesamt rund 7,3 Mio. Tonnen (2022: 7,1 Mio. Tonnen).

Im Kundensegment Industrie+ ging der Umsatz im Jahr 2023 im Vergleich zu den Rekordwerten des Jahres 2022 mengenbedingt nur moderat auf insgesamt 1,15 Mrd. Euro zurück (2022: 1,21 Mrd. Euro). Geringere Preise für kalihaltige Industrieprodukte konnten durch höhere Preise für Salzprodukte kompensiert werden.

Der Absatz lag mit 6,6 Mio. Tonnen insgesamt leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Maßgeblich war hier der konjunkturbedingte Nachfragerückgang der Chemieindustrie sowie nach Produkten für weitere industrielle Anwendungen wie beispielsweise für die Lebens- und Futtermittelindustrie, die Wasseraufbereitung sowie in der Öl- und Gasindustrie.

Diese Entwicklung konnte durch höhere Absätze von Verbraucherprodukten teilweise kompensiert werden.

Dividende in Höhe von 70 Cent vorgeschlagen

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 70 Cent je Aktie vor.

Der Gewinnverwendungsvorschlag folgt der neuen Ausschüttungspolitik, insgesamt 30 bis 50 Prozent des jährlich erwirtschafteten bereinigten Freien Cashflows an die Aktionäre zurückzugeben.

Der Vorschlag berücksichtigt die Beibehaltung einer starken Bilanz sowie die erwartete Geschäftsentwicklung und künftige Investitionen.

Ausblick 2024

Nach den Verwerfungen im Markt in den vergangenen zwei Jahren ist K+S für das laufende Jahr zuversichtlich, dass Angebot und Nachfrage auf dem Kalimarkt ihr Gleichgewicht wiedererlangen können.

Dabei sollte die zu beobachtende Rückkehr des Angebots aus Russland und Belarus außerhalb von Europa und Nordamerika weltweit von einer weiteren Normalisierung auf der Nachfrageseite begleitet werden. Es ist daher auf Gesamtjahressicht nicht mit einem Überangebot auf dem Kalimarkt zu rechnen.

Inwieweit diese Situation in Übersee zu einer Preiserholung führen kann, hängt vom Verlauf der Frühjahrssaison ab. In dieser Zeit muss die Nachfrage vieler wichtiger Absatzgebiete gleichzeitig bedient werden.

Vor diesem Hintergrund erwartet K+S für das Geschäftsjahr 2024 ein EBITDA zwischen 500 und 650 Mio. Euro.

Dabei wird am oberen Ende der Bandbreite eine deutliche Preiserholung in Übersee während der Frühjahrssaison sowie eine Absatzmenge im Kundensegment Landwirtschaft in Höhe von 7,6 Mio. Tonnen unterstellt.

Für den Fall, dass die Preise für Kaliumchlorid in Brasilien auf dem Niveau von Ende Februar 2024 verharren und Ausstrahleffekte in andere Absatzmärkte haben, könnte sich bei einer Düngemittel-Absatzmenge von 7,3 Mio. Tonnen ein EBITDA am unteren Ende der Bandbreite ergeben.

Zugleich wird sich nach einigen Jahren preisbedingter Kostensteigerungen eine gewisse Kostenentlastung, insbesondere bei Energie und Frachten, positiv auswirken.

Der bereinigte Freie Cashflow sollte unter Berücksichtigung der erneut hohen Investitionen von insgesamt rund 550 Mio. Euro, insbesondere in die strategischen Projekte an der Werra und in Kanada, dennoch mindestens ausgeglichen sein.