Heute ist Frauentag – Der Kampf für die Gleichberechtigung geht weiter

Statt Blumen und Sekt gibt's heute Neuschnee und Glühwein - der 8. März steht seit über 100 Jahren ganz im Zeichen der Frauen. Doch wollen Frauen an diesem Tag überhaupt beschenkt werden?

Am ersten Frauentag, am 19. März 1911, standen in Dänemark, Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Schweiz sowie in den USA nicht nur das Wahl- sondern auch das Arbeitsrecht auf der Liste der Forderungen.

Im Jahr 1921 wurde sich international auf den 8. März als Frauentag geeinigt. Während des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 wurde der Frauentag verboten und der Muttertag im Gegenzug dafür gepusht, da hierbei keine Forderungen in den Mittelpunkt gestellt wurden.

In der DDR galt der 8. März als offizieller Feiertag. In der BRD wurde 1948/49 Artikel 3, Absatz 2 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz aufgenommen.

Dieser wurde 1994 durch „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“ erweitert.

Was in aller Munde ist, bleibt auch von der Kapitalisierung nicht verschont. Zahlreiche Unternehmen und Firmen veranstalten rund um den Frauentag, ähnlich wie zum Valentinstag, eine Rabatt-Schlacht in extra pink.

Doch wer näht die Shirts mit dem Aufdruck "The future is female" oder "#girlsboss"? Gut bezahlte und fair behandelte Männer wohl eher nicht. Ohne strukturelle Veränderungen bringt uns auch ein feministisches Image nicht weiter.

Seit über 100 Jahren kämpfen Frauen am „feministischen Kampftag“ für Gleichberechtigung. Es wird auf Probleme aufmerksam gemacht, Forderungen werden gestellt und Solidarität untereinander aufgezeigt.

Feminismus ist ein gesellschaftliches Thema und geht alle was an. Es geht nicht um Rosen und ein kleines Dankeschön, sondern um gesellschaftliche Veränderungen.

Die erhöhte Armutsgefahr bei alleinerziehenden Müttern und Rentnerinnen, die ungleiche Bezahlung sowie die sexualisierte und häusliche Gewalt - all das sind Dinge, auf die am feministischen Kampftag aufmerksam gemacht wird. Und die Liste geht leider immer noch viel weiter...