Gastbeitrag von Christopher Eichler
Landrätin Peggy Greiser hat die Entscheidung des Netzbetreibers TransnetBW, wonach die Verlegung des Südlinks in einem Teilstück zwischen Wasungen und Mehmels in einer Baugrube unter massiver Rodung des Waldes erfolgen soll, scharf kritisiert.
In diesem Bereich des Kommunalwaldes von Wasungen und Mehmels sowie einigen Privatwaldparzellen sollte die Gleichstromtrasse ursprünglich per Bohrung unterhalb der Landschaft verlaufen. Nun sollen breite Gräben aufgebaggert und alle Bäume in einem 15 Meter breiten Streifen gefällt werden.
„Wir reden hier von schwerwiegenden Eingriffen in unsere Natur. Es kann nicht sein, dass TransnetBW jetzt unsere Wälder schändet, um nach eigenen Angaben Zeit und Geld zu sparen“, kritisiert Landrätin Peggy Greiser.
„Die Netzbetreiber hatten zu Beginn der Planungen öffentlich immer wieder beteuert, dass die Umweltbeeinträchtigungen durch den Südlink so gering wie möglich sein werden. Daran haben wir nie geglaubt. Das hat sich jetzt bewahrheitet“, so Greiser, die TransnetBW Wortbruch vorwirft.
Die Entwicklungen legten nahe, dass die Netzbetreiber nun versuchen, bisherige Zusicherungen aufzuweichen, um beim Bau der Trasse erheblich Kosten zu sparen, um damit einen noch höheren Profit zu erzielen.
„Wir haben immer gesagt, dass der Südlink ein gigantisches Milliardengrab für den Endverbraucher wird. Nun läuft es auch auf einen immensen Raubbau am Ökosystem Wald in unserer Region hinaus“, sagt die Landrätin.
Unklar sei auch, wie der Netzbetreiber die angeblich anvisierte Auftragsvergabe angegangen sei, über eine öffentliche Ausschreibung zu diesem Teilstück sei jedenfalls nichts bekannt.
Dies könne man auch so interpretieren: „Die offene Bauweise könnte von Anfang an geplant gewesen sein“, so Greiser.
Wenn die Öffentlichkeit nun erneut beteiligt werden müsse, könnten alle Betroffenen und Träger öffentlicher Belange, Stellung gegen diese Umplanung auf Kosten der Umwelt im Landkreis beziehen.