Besonderes Konzert auf der Kirchenburg Walldorf – Bedrohung durch den Klimawandel im Fokus

Gastbeitrag von Gunter Schubert

Am zurückliegenden Samstag setzte der Kirchenburgverein Walldorf/Werra e.V. seine Reihe mit besonderen Konzerten auf der Kirchenburg fort.

Dieses Mal waren Silke Gonska und Frieder W. Bergner mit ihrem Programm "Die Schöpfung - Lobgesang und Klagelied" aus Weimar zu Gast.

Die Erzählung zu den sieben Tagen der Erschaffung der Welt wurde in hebräischer Sprache vom Erfurter Rabbiner eingespielt, ebenso wie die parallel laufende deutsche Übersetzung, gesprochen von der Enkelin der Künstler.

Es folgten jeweils von Frieder W. Bergner komponierte Meditationen über ein Gedicht entweder von Gabriela Mistral oder Pablo Neruda, beides Literatur-Nobelpreisträger aus Chile.

Die Kompositionen von Herrn Bergner verbanden Posaune, Perkussion und Frau Gonskas Singstimme mit im Studio aufgenommenen elektronischen Klängen.

Hierbei kamen erstaunliche und berührende Klangfarben zu Stande. Es entstanden regelrechte Dialoge zwischen Singstimme und Posaune. So konnten die Zuhörer auf wunderbare Weise die Poesie der wohl bekanntesten Erzählung der Menschheit erleben.

Umrahmt wurde die Schöpfungsgeschichte von einer Klangcollage, die Teile von Greta Thunbergs berühmter Rede "This is all wrong..." vor der UNO-Vollversammlung enthielt, und von einer Elegie über Gabriela Mistrals Gedicht "Der Tod des Meeres". Das brachte den Gästen im Raum die Bedrohung unserer Welt durch den Klimawandel emotional nahe.

Einen weiteren Rahmen bildeten "Introitus" und das Lied "Versuch es". Im Eingangsstück waren wissenschaftliche Erkenntnisse über Schwingungen von Sonne und Erde zusammen mit einem Gedicht von Pablo Neruda vertont worden, welches darüber spricht, wie gut die Welt für den Menschen eingerichtet ist.

Das Abschlusslied zu einem Text von Wolfgang Borchert forderte auf, jeden Tag auf Neue etwas zu tun, um die Welt besser zu machen.

Bemerkenswert an dem Konzert waren Programmgestaltung und Musik. Der bekannte Klang der gespielten Instrumente wurde ergänzt durch ungewöhnliche Modulationen und Spielweisen, die ein ganzes Spektrum unerwarteter Töne hervorbrachte.

Das setze sich fort bei Silke Gonskas wandlungsfähiger Stimme, die sie sehr gekonnt einsetzte.

Tief bewegt dankten Astrid Iwig und Gunter Schubert vom Kirchenburgverein den Künstlern für ihr großartiges Konzert, die mit ihrer Zugabe einen Ausblick auf ihr nächstes Programm gaben.