Leserbrief aus Stadtlengsfeld – Gedanken zum heutigen Tag des Baumes

Leserbrief von Ursula Görg aus Stadtlengsfeld

„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft.“ - Julius Sterling Morton

Bereits 1872 forderte der amerikanische Farmer und Journalist Julius Sterling Morton in einer Resolution einen Tag des Baumes. Am 27. November 1951 wurde von den Vereinten Nationen der 25. April als Tag des Baumes bestimmt.

Wer heute offenen Auges in den heimischen Wäldern, egal ob Rhön oder Thüringer Wald, unterwegs ist, sieht die immensen Schäden, welche Borkenkäfer und zum Teil auch falsche Waldbewirtschaftung angerichtet haben.

Die wichtigen Funktionen unseres Waldes, wie CO2-Bindung, Sauerstoffproduktion, Wasserspeicherung, Lebensraum und Nahrungsquelle für unzählige Tiere und vieles mehr, dürften heute jedem bekannt sein.

Umso dringender ist es, dass diese Schadflächen wieder aufgeforstet werden. Eine große Herausforderung für den staatlichen Forst und auch private Waldbesitzer, eine breite Unterstützung durch uns alle ist hier gefordert.

Ob Teilnahme an Pflanzaktionen oder Geldspenden für die Anschaffung von Setzlingen, jeder könnte etwas für unseren Wald tun. Und ganz ehrlich, der Wald fragt nicht nach der Meinung oder dem Parteibuch.

Wenn der MDR anprangert, da die „Waldbürger-Initiative“ Seite an Seite mit AfD-Anhängern oder Reichsbürgern Pflanzaktionen veranstaltet, hat man in den Redaktionsstuben die Wichtigkeit des Waldes für unser aller Leben nicht begriffen!

Es würde uns allen guttun, wenn wieder mehr Toleranz und Meinungsfreiheit unser Leben bestimmen würden und nicht jede gute Tat für unsere Heimat als rechts diffamiert wird.

Den geschädigten Wald mit Windräder zupflastern ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Das Märchen, dass man nur auf Kahlflächen Windräder bauen will und kein Baum zu Schaden kommt, ist eine Lüge.

Der Bau von Windrädern erfordert breite, verdichtete Zufahrtswege. Die wenigsten Kahlflächen liegen an einer Autobahnabfahrt. Es müssen also Bäume und landwirtschaftliche Flächen geopfert werden.

Im Falle eines Brandes gibt es keine Möglichkeit, diesen zu löschen (weitere Waldflächen werden geschädigt). Das Problem der Entsorgung ausgedienter Windräder ist noch völlig ungelöst.

„Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir bald in einer Welt erwachen, in der der monotone dumpfe Schlag der Windräder das einstige vertraute Vogelgezwitscher ersetzt“, sagte Johannes Bradtka, Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität (VLAB).


Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt.