Gastbeitrag von Maike Höpp
Nach einem kurzen und eher warmen Winter startet in Hessen und Thüringen die Pollensaison am Wochenende mit voller Intensität. Bei frühsommerlichen Temperaturen heißt es für Allergiker wieder Taschentücher bereithalten.
Besonders Birken- und Eschenpollen fliegen aktuell durch die Luft. Anfang Mai startet zudem der Pollenflug vieler Gräser und Getreidearten.
Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit
Allergische Reaktionen wie plötzlicher Niesreiz, tränende Augen, laufende Nase, Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl können die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr verringern.
Bei heftigen Allergie-Symptomen am Steuer, ist äußerste Vorsicht geboten. Schon für wenige Sekunden geschlossene Augen beim Niesen oder mangelnde Aufmerksamkeit bei einem Hustenanfall können zum kurzzeitigen Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führen.
„Ein Hustenanfall oder häufiges Niesen im Auto können schnell gefährlich werden. Wer niest und dabei nur eine Sekunde lang die Augen schließt, fährt bei Tempo 50 schon 14 Meter im totalen Blindflug. Bei schnellerem Tempo auf der Autobahn verlängert sich die Strecke“, erklärt Cornelius Blanke, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen.
Sicher ans Ziel trotz Allergie
Zwar können Allergieauslöser während der Autofahrt nicht komplett ausgeschlossen werden, folgende Tipps können aber dabei helfen die Fahrt so angenehm wie möglich zu machen:
- Fenster und Schiebedach im Frühjahr und Sommer geschlossen halten und stattdessen die Klimaanlage einschalten.
- Bei Neuwagen mit serienmäßigen Pollenfilter sollte dieser regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden. Ältere Modell können nachgerüstet werden.
- Ob Zweirad oder Auto, wer unterwegs ist und sein Fahrzeug abstellt, sollte möglichst nicht unter blühenden Bäumen parken.
- Regelmäßiges Absaugen der Sitze und Fußmatten sowie feuchtes Abwischen der Armatur verringert die Pollenzahl im Wageninneren.
- Jacken oder Mäntel sollten besser im Kofferraum verstaut werden, damit sich die Pollen nicht auf den Sitzbänken verteilen.
- Taschentücher griffbereit in die Autotür oder in die Mittelkonsole legen.
- Beim Radfahren kann eine Sonnenbrille vor intensivem Pollenflug schützen.
„Wer besonders stark von Heuschnupfen geplagt ist, sollte sich im Frühjahr und Sommer online mithilfe der Daten des Deutschen Wetterdienstes oder der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst über den regionalen Pollenflug informieren“, rät Cornelius Blanke.
„An Tagen mit besonders hohem Allergierisiko, empfiehlt es sich auf vermeidbare Fahrten im Auto oder auf dem Rad zu verzichten.“
Medikamente am Steuer
Medikamente zur Linderung von Allergiesymptomen können sich auf die Verkehrstüchtigkeit auswirken. Vor Einnahme von Medikamenten gegen Heuschnupfen sollten Betroffene immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten und die Beipackzettel gewissenhaft lesen.
Mögliche Nebenwirkung der sogenannten Antihistaminika kann Ermüdung sein, wodurch die Konzentrationsfähigkeit leidet.
Generell gilt: Wer sich nicht gut fühlt, sollte bei der nächsten Möglichkeit rasten, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Die Fahrt sollte erst dann fortgesetzt werden, wenn die Symptome abgeklungen sind.